KI-Rock erobert Spotify: Mysteriöse Band „The Velvet Sundown“ geht viral

Eine neue Rockband mit 70er-Jahre-Sound erobert Spotify im Sturm. Doch hinter „The Velvet Sundown“ steckt möglicherweise kein menschliches Talent, sondern künstliche Intelligenz. Die Musikwelt rätselt.

In weniger als einem Monat zu über 400.000 Spotify-Hörern – dieser beeindruckende Erfolg lässt Musikfans aufhorchen. The Velvet Sundown, eine vermeintliche Newcomer-Band mit nostalgischem 70er-Jahre-Sound im Stil von Steely Dan und Fleetwood Mac, erobert die Streaming-Plattform im Rekordtempo. Doch statt Interviews und Social-Media-Präsenz gibt es nur mysteriöse Hinweise – und immer mehr Indizien, dass hier möglicherweise kein menschliches Quartett, sondern Algorithmen am Werk sind.

Verdächtig perfekte Retro-Ästhetik

Die Band hat seit Juni bereits zwei Alben veröffentlicht: „Floating On Echoes“ und „Dust and Silence“. Besonders auffällig: Ihre Musik taucht plötzlich in zahlreichen kuratieren Playlists auf und erreicht so ein Massenpublikum ohne erkennbare Marketing-Kampagne. Die Künstlerbeschreibung auf Spotify liest sich wie eine Mustervorlage für Retro-Glaubwürdigkeit – mit dem „Mellotron-Zauberer Gabe Farrow“, dem „Synthesizer-Alchemisten Milo Rains“ und dem „freigeistigen Perkussionisten Orion ‚Rio‘ Del Mar“.

Reddit-Community wittert KI-Projekt

Auf Reddit hat die mysteriöse Band eine lebhafte Diskussion ausgelöst. Musikfans analysieren akribisch jedes Detail und kommen zu einem brisanten Verdacht: The Velvet Sundown könnte ein reines KI-Projekt sein. „Die Biografie klingt, als wäre sie von ChatGPT verfasst worden“, schreibt ein Nutzer. Die perfekt konstruierten Bandmitglieder-Namen und die generisch wirkenden Genre-Beschreibungen wie „filmischer Alt-Pop“ und „verträumter analoger Soul“ verstärken den Verdacht.

This Band is 100% AI
byu/Dingosama69 inantiai

Spotifys geheime Strategie?

Besonders kontrovers: Ein Reddit-Nutzer spekuliert über wirtschaftliche Motive hinter dem möglichen KI-Projekt: „Eine Frau auf TikTok sagte, es war der erste Song in ihrer Discover Weekly. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass dieser Inhalt von Spotify selbst gepusht wird, um die Beträge, die sie den Künstlern zahlen, weiter zu minimieren.“ Die Theorie: Wenn Spotify eigene KI-generierte Musik in Playlists platziert, könnten die Streaming-Einnahmen im Unternehmen bleiben, statt an externe Künstler zu fließen.

Zukunftsmusik oder Bedrohung?

Der Fall The Velvet Sundown wirft grundlegende Fragen für die Musikindustrie auf. Während KI-Tools bereits Einzug in Produktionsprozesse gehalten haben, wäre eine vollständig KI-generierte Band mit fabrizierter Identität ein neues Level. Für etablierte Künstler könnte dies eine existenzielle Bedrohung darstellen – warum Tantiemen zahlen, wenn Algorithmen endlos neue Hits produzieren können?

Gleichzeitig eröffnet die Technologie faszinierende kreative Möglichkeiten. Die Fähigkeit, den Sound vergangener Epochen authentisch zu reproduzieren, könnte zu völlig neuen Musikformen führen. Entscheidend wird sein, ob Transparenz gewahrt bleibt: Haben Hörer ein Recht zu wissen, ob sie menschliche Kreativität oder maschinelle Perfektion genießen?

Während die Debatte weitergeht, steigen die Streaming-Zahlen von The Velvet Sundown unaufhaltsam. Ob menschlich oder künstlich – der Sound scheint zu überzeugen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema „KI-generierte Musik“

• Wie erkennt man KI-generierte Musik? KI-Musik zeigt oft subtile Muster wie zu perfekte Strukturen, unnatürliche Übergänge oder fehlende Unregelmäßigkeiten, die menschliche Performances charakterisieren. Bei The Velvet Sundown fallen besonders die generische Bandbiografie und das Fehlen echter Social-Media-Präsenz auf – typische Anzeichen für KI-generierte Projekte.
• Dürfen Streaming-Dienste KI-Musik ohne Kennzeichnung veröffentlichen? Die Rechtslage ist noch unklar. Während keine expliziten Gesetze zur Kennzeichnungspflicht existieren, könnten Verbraucherschutzregeln greifen, die Transparenz bei Produkten fordern. Die Musikindustrie diskutiert aktuell ethische Richtlinien für KI-generierte Inhalte.
• Bedroht KI-generierte Musik die Existenz menschlicher Musiker? KI-Musik stellt besonders für Session-Musiker und Komponisten von Gebrauchsmusik eine potenzielle Bedrohung dar. Für Künstler mit starker persönlicher Identität und Live-Präsenz bleibt der menschliche Faktor jedoch ein Alleinstellungsmerkmal. Experten erwarten eher eine Transformation der Branche als deren Ersetzung.

Quelle: Reddit, Spotify-Profil der Band, futurzone.at