Startup & Scaling 500-Milliarden-Wette: OpenAI verdrängt SpaceX vom Startup-Thron

500-Milliarden-Wette: OpenAI verdrängt SpaceX vom Startup-Thron

Der ChatGPT-Erfinder OpenAI erreicht eine Bewertung von 500 Milliarden Dollar und setzt sich an die Spitze der wertvollsten nicht-börsennotierten Unternehmen. Doch kann die KI-Schmiede in diese gigantische Bewertung hineinwachsen?

Der KI-Pionier OpenAI schreibt Wirtschaftsgeschichte. Durch den Verkauf von Unternehmensanteilen im Wert von 6,6 Milliarden Dollar katapultiert sich die ChatGPT-Schmiede auf eine Bewertung von 500 Milliarden Dollar. Laut „watson.ch“ liegt OpenAI damit rund 200 Milliarden Dollar höher als noch bei der Finanzierungsrunde im April dieses Jahres. Das Unternehmen überholt damit SpaceX als wertvollstes nicht-börsennotiertes Unternehmen der Welt.

Investoren-Konsortium greift zu

Die veräußerten Anteile wurden von einer illustren Gruppe finanzstarker Investoren erworben. Wie „stock3.com“ berichtet, gehören zu diesem Konsortium unter anderem Thrive Capital, SoftBank, die Dragoneer Investment Group, MGX aus Abu Dhabi sowie T. Rowe Price.

Ursprünglich hatte OpenAI sogar den Verkauf von Anteilen im Wert von über 10 Milliarden Dollar genehmigt. Die japanische SoftBank war bereits zuvor bei OpenAI investiert und verstärkt nun ihr Engagement. Besonders bemerkenswert: Auch Nvidia hat angekündigt, 100 Milliarden Dollar in OpenAI zu investieren – wobei laut „stock3.com“ etwa drei Viertel dieser Summe als Umsatz zu Nvidia zurückfließen dürften.

Wachstumskurs rechtfertigt Mega-Bewertung?

Die astronomische Bewertung wird durch beeindruckende Wachstumszahlen gestützt. OpenAI erwirtschaftete allein im ersten Halbjahr 2025 einen Umsatz von rund 4,3 Milliarden Dollar. Dies entspricht bereits einem Zuwachs von 16 Prozent gegenüber dem gesamten Vorjahresumsatz, wie „stock3.com“ dokumentiert.

Für die kommenden Jahre sind die Prognosen noch ambitionierter: 2027 soll der Umsatz bei 30 Milliarden Dollar liegen, für 2029 werden sogar 125 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Solche Zahlen passen besser zur aktuellen Bewertung – allerdings muss das Unternehmen diese Wachstumsziele erst noch erreichen.

Wettbewerb holt auf

OpenAI mag aktuell der Platzhirsch im KI-Business sein, doch die Konkurrenz schläft nicht. Alphabet hat technologisch stark aufgeholt, während Meta und Elon Musks xAI ebenfalls als ernstzunehmende Wettbewerber im Bereich der generativen KI gelten.

Auch chinesische Tech-Giganten drängen in den Markt. Wie „watson.ch“ berichtet, ist OpenAI in einem hart umkämpften Markt aktiv, in dem sich neben den großen Techkonzernen wie Microsoft, Google, Amazon und Alibaba auch zahlreiche kleinere Startups und Open-Source-Projekte tummeln.

Börsengang in Sicht?

Die Finanzwelt spekuliert bereits über einen möglichen Börsengang von OpenAI. Durch eine Umstrukturierung werden derzeit die Voraussetzungen dafür geschaffen.

Obwohl es noch keine offizielle Ankündigung gibt, könnte es 2026 oder 2027 soweit sein. Angesichts des enormen Kapitalbedarfs für die Weiterentwicklung seiner KI-Technologien dürfte das Unternehmen mittelfristig kaum um einen IPO herumkommen.

Business Punk Check

Die 500-Milliarden-Bewertung ist mehr Wette als Realität. OpenAI müsste seinen Umsatz in den nächsten fünf Jahren vervierzigfachen, um diese Bewertung zu rechtfertigen. Gleichzeitig schrumpft der technologische Vorsprung täglich. Alphabet’s Gemini und Meta’s LLaMA holen rasant auf, während Open-Source-Modelle wie Mistral die Eintrittsbarrieren senken.

Der wahre Wert liegt nicht in der Technologie – die wird zum Commodity – sondern in der Nutzerbasis und den Anwendungsfällen. Wer hier langfristig die Nase vorn hat, ist völlig offen. Für Investoren bedeutet das: Die KI-Revolution ist real, aber die Gewinner stehen noch lange nicht fest. Wer jetzt zu diesen Bewertungen einsteigt, kauft mehr Hoffnung als Substanz.

Häufig gestellte Fragen

  • Ist OpenAI mit 500 Milliarden Dollar überbewertet?
    Die Bewertung basiert auf extremen Wachstumsannahmen. Für 2029 wird ein Umsatz von 125 Milliarden Dollar prognostiziert – ein Wert, den selbst etablierte Tech-Giganten erst nach Jahrzehnten erreicht haben. Realistisch betrachtet kaufen Investoren hier primär Zukunftspotenzial, nicht aktuelle Geschäftszahlen.
  • Welche KI-Investments bieten ein besseres Risiko-Rendite-Verhältnis?
    Statt direkt in überbewertete KI-Startups zu investieren, bieten etablierte Tech-Unternehmen mit KI-Fokus wie Nvidia, Microsoft oder Alphabet ein besseres Risikoprofil. Auch spezialisierte KI-ETFs ermöglichen eine diversifizierte Beteiligung am KI-Boom ohne Einzeltitel-Risiko.
  • Wann ist mit einem OpenAI-Börsengang zu rechnen?
    Ein IPO dürfte frühestens 2026 realistisch sein. Vorher muss OpenAI seine Unternehmensstruktur anpassen und nachhaltige Umsatzströme etablieren. Angesichts des enormen Kapitalbedarfs für KI-Infrastruktur wird der Börsengang jedoch mittelfristig unvermeidlich.
  • Wie nachhaltig ist OpenAIs Wettbewerbsvorteil gegenüber Google und Meta?
    Der technologische Vorsprung schmilzt rapide. Während OpenAI mit GPT-4 noch führend ist, holen Googles Gemini und Metas LLaMA-Modelle schnell auf. Der langfristige Wettbewerbsvorteil wird weniger in der Grundlagentechnologie liegen, sondern in der Anwendungstiefe und Nutzerintegration.

Quellen: „stock3.com“, „watson.ch“