Startup & Scaling ctrl+s: Berliner Startup bietet Shortcut zur Emissions-Reduktion

ctrl+s: Berliner Startup bietet Shortcut zur Emissions-Reduktion

Während Unternehmen an Scope-3-Emissionen verzweifeln, bietet das Berliner Startup ctrl+s einen pragmatischen Lösungsansatz, der über bloßes Datensammeln hinausgeht und echte CO₂-Reduktion ermöglicht.

Es könnte alles so einfach sein. Ist es aber nicht. Unternehmen, die ihre CO₂-Emissionen reduzieren wollen – und dank EU-Regularien auch müssen – haben ein Problem: Über 80% ihrer Treibhausgase entstehen nämlich entlang der Lieferkette. Diese sogenannten Scope-3-Emissionen sind schwer zu kontrollieren, weil sie von vielen verschiedenen Lieferanten überall auf dem Planeten verursacht werden. Die Folge: fehlende Daten, komplexe bis undurchsichtige Zulieferer-Netzwerke, kein Überblick. Blinde Flecken also überall auf der Emissions-Landkarte, was es Unternehmen fast unmöglich macht, wirksame Maßnahmen zu ergreifen.

Fast. Bis heute versuchen Unternehmen, dieses Manko durch das Sammeln horrender Datenmengen auszugleichen. Ein Irrweg, meint Dr. Moritz Nill, CEO und Co-Founder von ctrl+s. Das Berliner Startup bietet Unternehmen einen “Shortcut” zur Reduzierung ihrer Scope-3-Emissionen. Die Idee: Statt bloßer Datenerhebung setzt die von ctrl+s entwickelte Plattform auf tatsächliche Reduktionserfolge. „Reporting allein sorgt nicht für Dekarbonisierung. Daten sind kein Selbstzweck, sie sollen Handlungsspielräume eröffnen. Und genau das tut unsere Plattform – schnell, pragmatisch und effektiv.”

Vom Messen zum Handeln

Nill weiß wovon er redet. Seit zwanzig Jahren arbeitet er in der Nachhaltigkeitsanalyse, Beratung und Auditierung globaler Lieferketten. Als Leiter des Bereichs Climate Change Services bei PwC Deutschland und später als Leiter des Berliner Büros und Mitglied der Geschäftsleitung bei Systain Consulting beriet er multinationale Unternehmen aus verschiedenen Branchen zur CO₂-Bilanzierung.

2022 gründete er ctrl+s, um vom Messen ins Handeln zu kommen. Wie? Anstatt nur unzuverlässige Lieferanten-Daten abzufragen und zu dokumentieren, kombiniert die entwickelte Software verlässliche statistische Sekundärdaten mit Primärdaten der Zulieferer. Emissions-Hotspots werden sofort sichtbar. Und bieten Unternehmen die Möglichkeit, tatsächliche Maßnahmen zur Dekarbonisierung in die alltäglichen Prozesse zu integrieren.

Mit diesem einfachen, aber wirkungsvollen Ansatz schlagen Unternehmen zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie können ihre Reporting-Pflicht erfüllen – und ihren CO₂-Fußabdruck tatsächlich minimieren. „Die Zeit der reinen Datenerhebung ist vorbei. Jetzt geht’s darum, echte Ergebnisse zu erzielen,” bekräftigt Nill. Nachhaltigkeit kann kompliziert sein. Muss sie aber nicht.