Europas Rüstungs-Startups heben ab: München jetzt mit zwei Unicorns
Ein gravierendes Problem: Zwischen Projektplanung und Auftragsverteilung vergehen typischerweise eineinhalb bis zwei Jahre – eine Zeitspanne, in der vielen Startups schlicht die finanziellen Mittel ausgehen. Vielversprechende Innovationen versanden, bevor sie den Weg in die praktische Anwendung finden.
Sven Weizenegger, Leiter des Cyber Innovation Hub der Bundeswehr, fordert daher eine engere Verzahnung zwischen traditionellen Rüstungsherstellern und Software-Startups: „Nur so können wir permanent neue Fähigkeiten zum Beispiel für unsere Kampfjets entwickeln.“
München entwickelt sich zum Hotspot der Branche
Bemerkenswert ist die geografische Konzentration der innovativsten Unternehmen: Fünf der zehn vielversprechendsten europäischen Rüstungs-Startups kommen aus Deutschland – alle aus München. Diese Dominanz überrascht Branchenkenner nicht.
Jakob Stöber, Verteidigungsexperte bei McKinsey, erklärt dieses Phänomen: „Die Nähe zu einem etablierten Luftfahrt-Ökosystem, hochqualifizierte Talente von Institutionen wie der Technischen Universität München und der Universität der Bundeswehr sowie gezielte Startup-Förderung durch Initiativen wie UnternehmerTUM haben ein Umfeld geschaffen, das Innovationen in diesem Bereich besonders begünstigt.“
Jan-Hendrik Boelens von Alpine Eagle hebt zudem die Unterstützung durch das Innovationslabor der Bundeswehr hervor, das Startups bei der Evaluation ihrer Ideen maßgeblich unterstützt.