Startup & Scaling Startup-Turbo statt Behörden-Pingpong: Wildbergers 24h-Plan für den Deutschland-Sta

Startup-Turbo statt Behörden-Pingpong: Wildbergers 24h-Plan für den Deutschland-Sta

Europäische Werte und digitale Souveränität

Neben der Entbürokratisierung verfolgt Wildberger eine klare Strategie zur digitalen Souveränität. Europäische Cloud-Lösungen und Open-Source-KI sollen gezielt gefördert werden. „Der Bund passt seine Ausschreibungen an und startet bald zwei Cloud-Projekte, bei denen auch starke europäische Anbieter dabei sein sollen“, erklärte er. Ein zentrales Vorhaben ist zudem der massive Ausbau der Recheninfrastruktur. Neben klassischen Rechenzentren will die Bundesregierung eine „Gigafactory“ für Compute-Power nach Europa holen.

Mehr Krise ginge eigentlich nicht. Es sei jetzt höchste Zeit, betonte Wildberger laut Maresmedia. Besonders im medizinischen Bereich sei es untragbar, dass Forscher in die USA fliegen, um dort Forschung zu machen.

KI-Chancen und Jobperspektiven

Wildberger sieht in KI einen Paradigmenwechsel mit wirtschaftlichen Chancen und gesellschaftlichen Herausforderungen. „Das hat natürlich auch Implikationen auf Jobsperspektiven.

Ich will jetzt aber niemandem Angst machen, weil die schlechteste aller Antworten ist, nicht teilzunehmen“, erklärte er laut Business Insider. Europa könne mit einer KI nach europäischen Werten nicht nur wettbewerbsfähig bleiben, sondern im Idealfall auch ein weltweites Vorbild werden.

Business Punk Check

Wildbergers 24-Stunden-Gründungsversprechen klingt revolutionär – ist aber in Wahrheit ein längst überfälliger Nachholschritt. Während Estland seit Jahren in 18 Minuten gründen lässt, hat Deutschland den digitalen Anschluss komplett verpasst. Der Plan krankt an drei entscheidenden Stellen: Erstens fehlt eine klare Strategie zur Überwindung des föderalen Flickenteppichs. Zweitens bleibt offen, wie die notwendige Kulturveränderung in den Behörden gelingen soll.

Und drittens: Wo bleibt die Finanzierung? Ohne massive Investitionen in digitale Infrastruktur und Fachkräfte wird das Projekt scheitern. Die Wirtschaft braucht keine weiteren Ankündigungen, sondern messbare Fortschritte. Der wahre Test wird sein, ob im ersten Quartal 2026 tatsächlich die ersten Unternehmen in 24 Stunden gegründet werden können – oder ob wir dann über die nächste Digitalstrategie diskutieren.

Häufig gestellte Fragen

  • Wie realistisch ist die Umsetzung des 24-Stunden-Gründungsprozesses angesichts des föderalen Systems? 
    Die größte Hürde ist nicht die Technik, sondern die föderale Struktur mit 6.000 verschiedenen Prozessvarianten. Ohne gesetzliche Vereinheitlichung und klare Bundesvorgaben wird das Projekt scheitern. Unternehmen sollten daher zunächst die Pilotregionen im Blick behalten und dort Erfahrungen sammeln.
  • Welche konkreten Vorteile bringt die Einbindung von Startups in staatliche Digitalisierungsprojekte? 
    Startups erhalten Zugang zu staatlichen Budgets und Referenzkunden, während der Staat von innovativen, kostengünstigeren Lösungen profitiert. Für Gründer bedeutet dies: Spezialisierung auf Verwaltungsdigitalisierung kann ein lukratives Geschäftsmodell werden. Wichtig ist, sich frühzeitig auf kommende Ausschreibungen vorzubereiten.
  • Wie wirkt sich die geplante „Gigafactory für Compute-Power“ auf den KI-Standort Deutschland aus? 
    Die europäische Recheninfrastruktur ist entscheidend für die Entwicklung eigener KI-Modelle. Ohne sie wandern Daten und Talente weiter in die USA ab. Unternehmen sollten jetzt Partnerschaften mit europäischen Cloud-Anbietern eingehen und ihre KI-Strategie auf europäische Infrastruktur ausrichten.
  • Was bedeutet Wildbergers KI-Strategie für den deutschen Mittelstand? 
    Der Mittelstand muss sich auf zwei Entwicklungen einstellen: einfachere Gründungsprozesse für neue Wettbewerber und besseren Zugang zu KI-Ressourcen. Entscheidend wird sein, ob die versprochene Recheninfrastruktur tatsächlich demokratisiert wird oder nur Tech-Giganten zugänglich bleibt.

Quellen: „Business Insider“, „Maresmedia“, „Heise“

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