Trumps Zollhammer: Überleben deutsche Startups den Handelskrieg?

Air Up: Gelassenheit trotz Unsicherheit

Ein weiteres Beispiel ist das Münchner Startup Air Up. CEO Chris Hauth zeigt sich unbeeindruckt von Trumps Rosengarten-Rede: „Just another Wednesday“, meint er. Das Unternehmen, das innovative Getränkeflaschen produziert, ist nicht auf den US-Markt angewiesen und kann flexibel reagieren. Dennoch sind die 20 Prozent höheren Stückkosten beim Export in die USA ein Thema. Hauth sieht jedoch auch Chancen in neuen Märkten wie Kanada und Australien.

Investorenperspektive: Europa im Fokus

Auch Investoren müssen sich mit den neuen Herausforderungen auseinandersetzen. Andreas Schwarzenbrunner von Speedinvest sieht sowohl Risiken als auch Chancen. Besonders Hardware-Startups könnten unter den steigenden Kosten leiden, doch wer seine Lieferketten diversifiziert hat, kann die Auswirkungen minimieren. „Spannend, wie sich Europa in diesem neuen Gefüge positioniert“, sagt Schwarzenbrunner und sieht in der aktuellen Situation eine Möglichkeit, die Kapitalmarktunion voranzutreiben und Europa als attraktiven Standort zu etablieren.

Software-Startups: Unberührt, aber wachsam

Während Hardware-Startups die Hauptlast der Zölle tragen, bleiben Software- und SaaS-Unternehmen wie Raisin und Celonis bisher verschont. Beide Unternehmen verzeichnen keinen unmittelbaren Einfluss auf ihr Geschäft, beobachten jedoch die Entwicklungen genau. Die steigende Nachfrage nach Prozessoptimierung zeigt, dass auch indirekte Effekte durch Zölle spürbar sind.

Chance oder Risiko?

Die Einführung von Trumps Zöllen hat die deutsche Startup-Szene in Alarmbereitschaft versetzt. Während einige Unternehmen in Panik verfallen, zeigen andere, dass Flexibilität und Diversifikation entscheidend sind.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob Europa die Chance ergreifen kann, als starker Wirtschaftsstandort zu punkten. Die Herausforderungen sind groß, doch ebenso die Möglichkeiten, die sich durch eine kluge Anpassung an die neuen Gegebenheiten bieten.

Quelle: Gründerszene, Business Insider