Startup & Scaling Von KoRo bis DeepL: Das JvM-Ranking zeigt, wer die wirklichen deutschen Startup-Champions sind

Von KoRo bis DeepL: Das JvM-Ranking zeigt, wer die wirklichen deutschen Startup-Champions sind

Rising Stars: Frischer Wind

Besonders spannend ist der Blick auf die Rising Stars – Startups, die maximal seit fünf Jahren bestehen. Hier führt pick’em das Ranking an, ein Anbieter von Zahnstochern mit Geschmack, der durch einen Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ bekannt wurde. Auf Platz zwei folgt die Food-Brand Greenforce, während die Lernspielmarke Edurino als Neueinsteiger direkt Platz drei belegt.

Die Rising Stars zeigen mehr Vielfalt als in den Vorjahren. Neben den traditionell starken Kategorien Food und Care tauchen erstmals Marken aus dem Bereich Media & Entertainment auf. Dies unterstreicht, dass trotz schwieriger Rahmenbedingungen in Deutschland weiterhin mutig gegründet wird – oft gegen den Trend und mit innovativen Konzepten.

Die Startup Rising Stars 2025
JvM Start / Appinio

Unter Baustellenschild: Deutschlands Wirtschaft im Umbruch

Das diesjährige Motto „Under Construction“ trifft den Nerv der Zeit. Deutschland befindet sich in einem tiefgreifenden wirtschaftlichen Wandel. Etablierte Industrien stehen unter Druck, während neue Geschäftsfelder entstehen. In dieser Situation spielen Marken eine entscheidende Rolle: Sie schaffen Vertrauen, Differenzierung und Orientierung.

In Kooperation mit der Dmexco werden am 17. und 18. September bei der Messe in Köln ausgewählte Start-ups aus dem Ranking mit eigenen Ständen vertreten sein. Eine Gelegenheit, die Marken der Zukunft hautnah zu erleben – und zu sehen, wie der Umbau der deutschen Wirtschaft von unten vorangetrieben wird.

Business Punk Check

Das Ranking offenbart eine unbequeme Wahrheit: Während Deutschland in vielen Bereichen den Anschluss verliert, zeigen gerade die jungen Unternehmen, wie Transformation gelingen kann. Die Top-Marken haben eines gemeinsam: Sie warten nicht auf politische Rahmenbedingungen, sondern schaffen Fakten.

Besonders im Tech-Bereich klafft jedoch eine gefährliche Lücke – mit DeepL als einsamer Ausnahme fehlen die digitalen Champions, die Europa dringend bräuchte, um nicht zwischen US- und chinesischen Plattformen zerrieben zu werden. Die Markenlandschaft spiegelt damit Deutschlands wirtschaftliche Realität: Einzelne Leuchttürme in einem Meer aus verpassten Chancen. Wer als Entscheider wirklich verstehen will, wo die Reise hingeht, sollte weniger auf Wirtschaftsminister hören und mehr auf die Marken, die Menschen tatsächlich in ihren Alltag integrieren.

Häufig gestellte Fragen

  • Warum dominieren Food-Brands das Startup Brand Ranking?
    Food-Brands haben eine hohe Alltagsrelevanz und Sichtbarkeit. Sie schaffen emotionale Bindungen über regelmäßige Nutzung und profitieren von der direkten Produkterfahrung. Zudem genießen junge Marken hier mehr Vertrauen als etablierte Konzerne.
  • Welche Bedeutung hat der Aufstieg von Tech-Unternehmen wie DeepL im Ranking?
    Der Erfolg von DeepL zeigt, dass europäische Digital-Champions möglich sind – wenn sie echten Mehrwert bieten und Vertrauen aufbauen. Für Unternehmen bedeutet dies: Investitionen in digitale Souveränität werden zunehmend zum Wettbewerbsfaktor, besonders angesichts geopolitischer Spannungen.
  • Wie können Mittelständler vom Markenaufbau der erfolgreichen Startups lernen?
    Erfolgreiche Startup-Marken setzen auf klare Positionierung, authentische Kommunikation und Community-Building statt klassischer Werbung. Mittelständler sollten ihre Expertise in konkrete Markenwerte übersetzen und diese konsequent über alle Touchpoints transportieren.
  • Welche wirtschaftspolitischen Schlüsse lassen sich aus dem Ranking ziehen?
    Das Ranking zeigt, dass erfolgreiche Transformation meist von unten kommt – nicht durch Top-down-Vorgaben. Wirtschaftspolitisch wäre es sinnvoller, Rahmenbedingungen für Gründer zu verbessern, statt etablierte Industrien künstlich am Leben zu halten.
  • Welche Branchen bieten die größten Chancen für neue Marken?
    Die neuen Kategorien im Ranking zeigen Potenzial: Digital Consumer Services, Media & Leisure sowie Environment & Energy. Besonders vielversprechend sind Schnittstellen zwischen Nachhaltigkeit und wirtschaftlichem Nutzen sowie europäische Alternativen zu US-Plattformen.

Quellen: „JUNG v MATT Start“, „Horizont“

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