Tech & Trends 300-Milliarden-Deal mit Oracle: OpenAI verbrennt Geld schneller als Strom

300-Milliarden-Deal mit Oracle: OpenAI verbrennt Geld schneller als Strom

OpenAI und Oracle schließen einen 300-Milliarden-Dollar-Deal für KI-Rechenpower ab 2027. Doch woher soll das Geld kommen? Der Cash-Burn des KI-Riesen explodiert, während Oracle alles auf eine Karte setzt.

Der nächste Mega-Deal in der KI-Welt lässt die Tech-Branche aufhorchen: OpenAI sichert sich ab 2027 Cloud-Rechenkapazitäten von Oracle für schwindelerregende 300 Milliarden Dollar. Das entspricht jährlichen Kosten von 60 Milliarden Dollar – für ein Unternehmen, das aktuell gerade mal 12,7 Milliarden Umsatz macht. Ein finanzieller Kraftakt, der Fragen aufwirft.

Gigantischer Stromhunger

Die geplante Rechenkapazität von 4,5 Gigawatt verschlingt so viel Energie wie vier Millionen Haushalte zusammen, laut t3n. Zum Vergleich: Ein durchschnittliches Atomkraftwerk liefert zwischen 1 und 1,6 Gigawatt.

Diese Dimensionen verdeutlichen, dass das KI-Wettrüsten gerade erst Fahrt aufnimmt. Zwar arbeiten Entwickler an effizienteren Modellen, doch die Spitzenprodukte von OpenAI werden mit jeder Generation ressourcenhungriger.

Finanzielles Hochrisikospiel

OpenAI hat seinen prognostizierten Liquiditätsverbrauch bis 2029 auf 115 Milliarden Dollar nach oben korrigiert – 80 Milliarden mehr als ursprünglich geplant, wie Heise berichtet.

Allein in diesem Jahr verbrennt das Unternehmen über acht Milliarden Dollar. Der Oracle-Deal kostet jährlich fast das Fünffache des aktuellen Jahresumsatzes von OpenAI. Woher diese Summen kommen sollen, bleibt unklar.

Orakel mit Klumpenrisiko

Für Oracle bedeutet der Deal einerseits einen Umsatzschub von 65 Prozent, wie t3n meldet. Die Einnahmen aus zukünftigen Verträgen stiegen auf 317 Milliarden Dollar.

Andererseits muss der Konzern massiv in Infrastruktur investieren und Schulden aufnehmen – für einen einzigen Kunden, der noch rote Zahlen schreibt. Analysten der Investmentbank Jefferies warnen bereits vor sinkenden Gewinnmargen durch den KI-Infrastrukturausbau.

Business Punk Check

Der 300-Milliarden-Deal offenbart die absurden Dimensionen der KI-Blase. OpenAI verbrennt Geld in einem Tempo, das selbst Tech-Investoren schwindelig macht. Der Liquiditätsbedarf von 115 Milliarden Dollar bis 2029 ist mehr als die Marktkapitalisierung vieler DAX-Konzerne. Gleichzeitig setzt Oracle alles auf eine Karte – ein klassisches Klumpenrisiko.

Die Börse feiert, während die Fundamentaldaten schreien: Das kann nicht aufgehen. Wer hier investiert, wettet darauf, dass OpenAI entweder schnell profitabel wird oder kontinuierlich frisches Kapital einsammeln kann. Die harte Wahrheit: Die KI-Revolution frisst nicht nur Strom, sondern vor allem Investorengelder – in bisher ungekanntem Ausmaß.

Häufig gestellte Fragen

  • Kann OpenAI die 60 Milliarden Dollar jährlich für Oracle überhaupt stemmen?
    Nach aktuellen Finanzdaten kaum. Mit 12,7 Milliarden Dollar Jahresumsatz müsste OpenAI entweder seinen Umsatz verfünffachen oder massive neue Investitionen einsammeln. Microsoft als Hauptinvestor könnte einspringen, aber selbst für den Tech-Giganten sind 60 Milliarden jährlich ein Kraftakt.
  • Wie riskant ist Oracles Strategie, so stark auf einen Kunden zu setzen?
    Extrem riskant. Oracle muss vorab Milliarden in Infrastruktur investieren, ohne Garantie, dass OpenAI liefern kann. Sollte OpenAI in Zahlungsschwierigkeiten geraten, sitzt Oracle auf teurer, spezialisierter Hardware. Kluge Investoren achten auf Diversifikation – Oracle tut das Gegenteil.
  • Ist der extreme Energieverbrauch von 4,5 Gigawatt für KI überhaupt nachhaltig?
    Nein. Diese Leistung entspricht mehreren Atomkraftwerken und steht im krassen Widerspruch zu Klimazielen. Unternehmen sollten stattdessen in energieeffizientere KI-Architekturen investieren oder zumindest auf 100% erneuerbare Energien setzen – was bei diesem Volumen kaum realisierbar ist.
  • Wann könnte OpenAI profitabel werden, um diese Investitionen zu rechtfertigen?
    Bei aktuellem Cash-Burn und steigenden Infrastrukturkosten ist Profitabilität vor 2030 unwahrscheinlich. Entscheider sollten mit 5-7 Jahren Vorlaufzeit rechnen und entsprechende finanzielle Puffer einplanen, statt auf kurzfristige Returns zu hoffen.

Quellen: „t3n“, „Heise“