Tech & Trends Autokrise 2025: Wie Tesla mit einem Trick noch Gewinn macht, während VW und Mercedes einbrechen

Autokrise 2025: Wie Tesla mit einem Trick noch Gewinn macht, während VW und Mercedes einbrechen

Was den Konzern derzeit über Wasser hält, ist ein lukratives Nebengeschäft: der Verkauf von Emissionszertifikaten. Diese sogenannten „Regulatory Credits“ haben Tesla seit 2021 über acht Milliarden Dollar eingebracht. Allein im vergangenen Quartal flossen 595 Millionen Dollar durch den Verkauf dieser Zertifikate in die Kasse – mehr als das operative Geschäft einbrachte.

Das Prinzip ist einfach: In vielen Märkten müssen Autohersteller bestimmte Emissionsgrenzwerte einhalten. Wer diese unterschreitet – wie Tesla mit seinen Elektroautos – kann überschüssige Zertifikate an andere Hersteller verkaufen, die ihre Ziele verfehlen. Ein geniales Geschäftsmodell, das Tesla einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschafft.

Trumps Politik als existenzielle Bedrohung

Die bittere Ironie: Ausgerechnet Donald Trump, mit dem Elon Musk eine öffentlichkeitswirksame Allianz eingegangen ist, könnte diesen letzten Rettungsanker kappen. Seine Administration plant, die strengen Umweltvorgaben abzuschaffen, die Tesla das lukrative Geschäft mit den Zertifikaten überhaupt erst ermöglichen.

Der Zeitpunkt könnte kaum ungünstiger sein: Tesla verliert bereits Marktanteile in China und Europa, der Cybertruck enttäuscht die Erwartungen, und die Konkurrenz wird stärker. Ohne die Einnahmen aus dem Zertifikatehandel droht Tesla ein finanzielles Desaster.

Die Entfremdung zwischen Trump und Musk hat tiefere Gründe als nur unterschiedliche politische Agenden. Hinzu kommt ein fundamentaler wirtschaftspolitischer Konflikt: Trump verfolgt mit seinem protektionistischen Programm eine Reindustrialisierung Amerikas, während Musk von einer weltumspannenden Herrschaft des Fintech-Kapitals träumt.

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