Bye-bye, Hollywood! Warum die Zukunft des Films in Berlin, Prag und Madrid geschrieben wird
Neue Weltordnung: Wo heute wirklich gedreht wird
Wer heute Großproduktionen stemmen will, muss rechnen können. Steuererleichterungen von 25 bis 50 Prozent locken Produktionen weltweit in neue Hubs :
- Großbritannien? Tax Relief ohne Obergrenze. Alleine 2024: über 6,5 Milliarden Euro in Film- und TV-Investitionen .
- Spanien? 30 Prozent Steuerrebate, auf den Kanaren sogar bis 50 Prozent .
- Tschechien? Neuer 25-Prozent-Rabatt, gepaart mit märchenhaften Altstädten .
- Südkorea? Serienboom im XXL-Format dank massiver Kulturförderung .
Und Deutschland?
Nun ja, Deutschland steht nicht schlecht da – aber es zögert noch zu oft an der Startlinie.
Mit dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF), German Motion Picture Fund (GMPF) und starken Landesförderungen bietet die Bundesrepublik ordentliche Bedingungen . Serien wie 1899 oder Blockbuster-Produktionen wie John Wick 4 bewiesen: Berlin, Babelsberg und Co. können Hollywood.
Aber während andere mit Vollgas Richtung Zukunft rasen, steht Deutschland manchmal noch am Schalter und füllt Anträge in dreifacher Ausfertigung aus. Bürokratie first, Filmkunst second – ein Muster, das dringend aufgebrochen werden muss.
Streaming kills the Hollywood star
Den wahren Paradigmenwechsel haben aber nicht Streiks oder Fördermodelle eingeleitet – sondern die Streamingdienste selbst.
Netflix und Co. haben die altbewährte Logik zerlegt: Kein Heimatmarkt hier, kein Exportmarkt dort – nur noch globale Reichweite zählt. Und siehe da: Spanische Bankräuber (Haus des Geldes), südkoreanische Survival-Games (Squid Game) oder französische Meisterdiebe (Lupin) schlagen amerikanische Superhelden locker auf dem Weltmarkt .
Inhalt trumpft Herkunft. Und da interessiert es am Ende niemanden mehr, ob der neue Lieblingsfilm in Burbank, Budapest oder Brandenburg gedreht wurde – Hauptsache, er ballert.