Tech & Trends Cybertruck-Krise: Tesla traut dem eigenen Produkt nicht mehr

Cybertruck-Krise: Tesla traut dem eigenen Produkt nicht mehr

Teslas Flaggschiff-Pickup wird zum Ladenhüter. Der Elektroautobauer lehnt sogar den Eintausch seiner eigenen Fahrzeuge ab – ein beispielloser Vertrauensverlust in das eigene Produkt, der tief blicken lässt.

Die Edelstahl-Karosserie glänzt, doch der Lack ist ab. Teslas futuristischer Cybertruck entpuppt sich als monumentaler Fehlschlag für den einstigen Börsenliebling. Rund 2.400 unverkaufte Exemplare im Wert von etwa 200 Millionen Dollar verstauben derzeit in den Verkaufsräumen des Unternehmens. Der vermeintliche Gamechanger wird zur Belastung.

Wenn der Hersteller das eigene Produkt verschmäht

Besonders brisant: Tesla weigert sich aktuell, den eigenen Cybertruck bei Inzahlungnahme zu akzeptieren. Laut dem Fachmagazin „Electrek“ blockt der Konzern entsprechende Anfragen kategorisch ab – ein in der Automobilbranche nahezu beispielloser Vorgang. Die offizielle Begründung: ein Rückstau. Die Wahrheit dahinter: Der Hersteller will offenbar vermeiden, noch mehr der schwer verkäuflichen Fahrzeuge zurückzunehmen.

Für bestehende Besitzer entwickelt sich der Pickup zum finanziellen Albtraum. Der Wiederverkaufswert ist binnen eines Jahres um dramatische 55 Prozent eingebrochen. Ein Wertverlust, der selbst für Neuwagen außergewöhnlich ist und frühe Käufer mit erheblichen Verlusten zurücklässt.

Zwischen Versprechen und Wirklichkeit klafft ein Canyon

Die Diskrepanz zwischen Musks vollmundigen Ankündigungen und der Realität könnte kaum größer sein. Der Tesla-Chef hatte einen kugelsicheren Elektro-Pickup mit über 800 Kilometern Reichweite zum Einstiegspreis von 40.000 Dollar versprochen. Geliefert wurde ein problembehaftetes Fahrzeug zum doppelten Preis mit deutlich geringerer Reichweite.

Der Cybertruck ist zum Symbol für Teslas grundlegendes Problem geworden: übertriebene Versprechungen bei gleichzeitig nachlassender Produktqualität.

Besonders ärgerlich für Kunden: Das für 16.000 Dollar beworbene Reichweiten-Zusatzmodul, das die Ladefläche zur Hälfte blockiert hätte, verschwand stillschweigend von der Website – trotz bereits geleisteter Anzahlungen.

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