Tech & Trends Erst blauer Ring, jetzt Werbung im Chat: WhatsApp macht deine Daten zu Geld

Erst blauer Ring, jetzt Werbung im Chat: WhatsApp macht deine Daten zu Geld

Die dritte Einnahmequelle: Premium-Abos

Neben den beiden Werbeformen führt WhatsApp noch eine dritte Monetarisierungsstrategie ein: bezahlte Kanäle. Betreiber können künftig Abonnements für ihre Inhalte verlangen. Diese Variante dürfte die meisten Nutzer weniger stören, da sie nur diejenigen betrifft, die sich aktiv für ein Abo entscheiden.

Die Frage bleibt: Ist das erst der Anfang einer umfassenden Kommerzialisierung? Bei Instagram und Facebook begann die Werbeoffensive ebenfalls zurückhaltend, um dann immer aggressiver zu werden. Heute ist es dort völlig normal, in den Stories Werbung von Accounts zu sehen, denen man nicht folgt.

Alternativen für Werbemuffel

Für alle, die keine Lust auf Werbung oder die Nutzung ihrer Daten für Werbezwecke haben, gibt es Alternativen. Messenger wie Signal oder Threema funktionieren ohne Werbung und setzen konsequent auf Datenschutz. Allerdings steht jeder Wechsel vor dem klassischen Netzwerkproblem: Ein Messenger ist nur so nützlich wie die Anzahl der Kontakte, die ihn ebenfalls nutzen.

Die Monetarisierung von WhatsApp markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des Messengers. Was als werbefreie Alternative begann, wird nun Teil des Meta-Werbeimperiums. Die schrittweise Einführung von Werbung folgt dabei einem bewährten Muster: erst behutsam, dann immer umfassender. Nutzer stehen vor der Entscheidung, die neuen Bedingungen zu akzeptieren oder zu Alternativen zu wechseln. Für Meta steht viel auf dem Spiel – der Konzern muss die Balance finden zwischen Monetarisierung und Nutzerzufriedenheit. Gelingt dies nicht, könnte WhatsApp das Schicksal anderer einst dominanter Plattformen ereilen: der langsame Exodus der Nutzer zu datenschutzfreundlicheren Alternativen.

Quellen: Golem, WDR, Stern

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