Tech & Trends EU plant KI-Gigafabriken: Aufholjagd gegen USA und China

EU plant KI-Gigafabriken: Aufholjagd gegen USA und China

Europäischer Sonderweg: Offener Zugang statt Abschottung

Anders als bei vergleichbaren Projekten in den USA oder China verfolgt die EU einen eigenen Ansatz: Die KI-Gigafabriken sollen grundsätzlich allen Nutzern zu fairen Bedingungen offenstehen. Diese Philosophie spiegelt europäische Werte wider und könnte sich als strategischer Vorteil erweisen. Während geschlossene Ökosysteme Innovation begrenzen können, setzt Europa auf Kollaboration und Wissensaustausch.

Ein erklärtes Ziel ist die Entwicklung konkurrenzfähiger großer Sprachmodelle – jener KI-Systeme, die aktuell von amerikanischen Tech-Giganten dominiert werden. Doch bis zur Umsetzung ist es noch ein weiter Weg. Ende des Jahres soll mit dem „Cloud and AI Development Act“ der rechtliche Rahmen geschaffen werden.

Fachkräfte und Daten als kritische Erfolgsfaktoren

Die Kommission hat erkannt, dass Hardware allein nicht ausreicht. Daher umfasst der Plan auch Trainingsmaßnahmen für Mitarbeiter sowie Rückkehrhilfen für europäische KI-Spezialisten, die derzeit im Ausland arbeiten. Zusätzlich sollen Zuwanderungserleichterungen für hochqualifizierte Fachkräfte aus Drittstaaten geschaffen werden.

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) begrüßt die Initiative, betont jedoch die Bedeutung des Datenzugangs: „Nur so kann Künstliche Intelligenz mit qualitativ hochwertigen Daten trainiert werden.“ Tatsächlich könnte der Zugang zu strukturierten Datenbeständen Europas entscheidender Vorteil werden – vorausgesetzt, die regulatorischen Hürden werden intelligent gestaltet.

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