Tech & Trends EU plant KI-Gigafabriken: Aufholjagd gegen USA und China

EU plant KI-Gigafabriken: Aufholjagd gegen USA und China

Zu wenig, zu spät?

Kritische Stimmen wie Susanne Dehmel vom IT-Verband Bitkom sehen die Pläne grundsätzlich positiv, zweifeln jedoch an der Höhe der Investitionen: „Die geplanten 20 Milliarden Euro sind eine notwendige Investition, um den europäischen Rückstand bei der für KI entscheidenden Rechenleistung zumindest zu verringern, sie werden mit Blick auf die Investitionssummen in anderen Ländern aber nicht ausreichen.“

Tatsächlich investieren amerikanische Tech-Konzerne wie Microsoft, Google oder Meta jeweils zweistellige Milliardenbeträge jährlich in ihre KI-Entwicklung. China wiederum verfolgt mit staatlicher Lenkung einen strategischen Langzeitplan zur KI-Dominanz.

Europas KI-Zukunft: Zwischen Aufholjagd und eigenem Weg

Die europäische KI-Strategie steht vor einem Dilemma: Einerseits muss sie den technologischen Rückstand aufholen, andererseits will sie einen eigenen, wertebasierten Ansatz verfolgen. Der AI Act als weltweit erste umfassende KI-Regulierung zeigt diese Doppelstrategie deutlich.

Europa könnte seinen eigenen Weg finden, indem es sich auf Stärken wie industrielle Anwendungen, Forschungsexzellenz und nachhaltige KI-Entwicklung konzentriert. Statt die amerikanischen Tech-Giganten zu kopieren, könnte eine spezialisierte europäische KI-Landschaft entstehen – mit Gigafabriken als Innovationszentren für den Mittelstand und die Industrie.

Die kommenden Jahre werden zeigen, ob Europas KI-Aufholjagd erfolgreich sein kann. Klar ist: Mit den geplanten Gigafabriken setzt die EU ein deutliches Zeichen, dass sie im globalen KI-Wettlauf nicht aufgeben will. Ob die Investitionen ausreichen und rechtzeitig kommen, bleibt die entscheidende Frage.

Quellen: wdr.de, heise.de, golem.de

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