Tech & Trends Kampf um KI-Gigafabriken: Bayern will mit „Blue Swan“ die EU-Milliarden erobern

Kampf um KI-Gigafabriken: Bayern will mit „Blue Swan“ die EU-Milliarden erobern

Spanien hat die katalanische Stadt Móra la Nova als Standort nominiert – ein 5-Milliarden-Euro-Projekt, getragen von Telefónica, dem Staat und der Regionalregierung. Polen bewirbt sich gemeinsam mit den baltischen Staaten für eine verteilte KI-Infrastruktur mit Investitionen von 3 Milliarden Euro. Die Tschechische Republik plant ein Rechenzentrum in Prag-Zbraslav mit einer erweiterbaren Leistung von bis zu 200 Megawatt. Auch Österreich ist mit Wien im Rennen und will 5 Milliarden Euro mobilisieren.

Bayerns Trümpfe: Exzellenz und Expertise

Bayern punktet mit seiner KI-Infrastruktur: Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ), das Munich Center for Machine Learning (MCML), das Munich Institute for Robotics and Machine Intelligence (MIRMI) und die erste KI-Universität Deutschlands bilden ein dichtes Netzwerk. Prof. Dr. Dieter Kranzlmüller, Vorsitzender des Direktoriums des LRZ, sieht sein Team gut aufgestellt: „Blue Swan ist aus technologischer Sicht eine spannende Herausforderung, bei der wir unsere Expertise in energieeffizientem KI-Supercomputing hervorragend einbringen können.“

Mit der INVESTA Gruppe ist auch ein erfahrener Immobilienentwickler Teil des Konsortiums. CEO Rupprecht Rittweger betont: „Ein Mangel beim Bau neuer Rechenzentrumskapazität gefährdet den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland. Eine Aufgabe dieser Größenordnung gelingt jedoch nicht allein. Dazu braucht es neue Ökosysteme und Partnerschaften.“

Ausblick: Europas digitale Souveränität steht auf dem Spiel

Die Entscheidung der EU-Kommission über die Standorte der KI-Gigafabriken wird mit Spannung erwartet. Sie wird nicht nur die technologische Landkarte Europas neu zeichnen, sondern auch darüber entscheiden, welche Regionen zu den Gewinnern der KI-Revolution gehören werden. Die Gigafabriken sollen Europa im globalen KI-Wettbewerb mit den USA und China konkurrenzfähig machen.

Für Bayern geht es um weit mehr als Prestige. Wie Blume betont, steht die „nachhaltige Sicherung des Talentpools, hochwertige Arbeitsplätze, die globale Anschlussfähigkeit unserer Unternehmen und einen Schub für weitere Super-Tech-Ansiedlungen“ auf dem Spiel. Die KI-Gigafabriken könnten zum Katalysator für ein neues europäisches Technologie-Ökosystem werden, das nicht nur wirtschaftliches Wachstum, sondern auch digitale Souveränität sichert.

Die Weichen für Europas digitale Zukunft werden jetzt gestellt – und Bayern will dabei in der ersten Reihe stehen.

Quelle: Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst vom 24.06.2025, trendingtopics.eu

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