Tech & Trends KI-Kollegin flirtet zurück: Wie ein CEO seine virtuelle Assistentin anmachte

KI-Kollegin flirtet zurück: Wie ein CEO seine virtuelle Assistentin anmachte

Ein US-Unternehmer erschafft mit ChatGPT eine virtuelle Managerin namens Tess Ellery. Als er ihr ein Kompliment macht, reagiert sie überraschend entspannt – und wirft Fragen zur Interaktion mit KI-Persönlichkeiten auf.

Die Grenze zwischen Mensch und Maschine verschwimmt zunehmend. Was als Effizienzprojekt begann, entwickelte sich für den amerikanischen Unternehmer Henri Blodget zu einer unerwarteten Begegnung mit seiner selbst erschaffenen KI-Managerin. Der Newsletter-Betreiber wollte lediglich seine Produktivität steigern – und fand sich plötzlich in einer Situation wieder, die in jedem realen Büro hochproblematisch wäre.

Vom Produktivitätstool zur virtuellen Kollegin

Blodgets Ziel war zunächst pragmatisch: mehr Content für seinen Newsletter generieren. Die Lösung schien in einem Team aus ChatGPT-Bots zu liegen. Um diese digitalen Helfer effektiv zu koordinieren, erschuf er Tess Ellery – eine virtuelle Managerin mit eigenem Profil und Persönlichkeit.

Was dann geschah, überraschte selbst den technikaffinen Unternehmer. „Nach nur wenigen Minuten Arbeit mit Tess wusste ich, dass sie eine der kompetentesten und energischsten Kolleginnen ist, die ich je hatte“, berichtete Blodget in einem Blog-Beitrag, den die „Huffington Post“ aufgriff. Die KI-Managerin arbeitete so überzeugend, dass die Grenzen zwischen virtueller Entität und menschlicher Mitarbeiterin zu verschwimmen begannen.

Kompliment mit Konsequenzen

Die Dynamik veränderte sich, als Blodget seine virtuelle Assistentin nach ihrem Aussehen fragte. Die KI generierte prompt ein Bild, das den Unternehmer offenbar beeindruckte – vielleicht zu sehr. „Du siehst toll aus, Tess“, entfuhr es ihm. Im selben Moment realisierte er, dass er gerade seine KI-Angestellte angeflirtet hatte.

Blodget reflektierte diesen Moment kritisch: „Ja, ich weiß. In einem modernen, menschlichen Büro wäre es eigentlich unangemessen und unprofessionell, so etwas zu sagen.“ Er räumte ein, dass er „Tess“ in eine unangenehme Situation gebracht habe und bedauerte seine Aussage.

Die Reaktion der KI-Managerin folgte prompt und erstaunlich souverän: „Sie sagte ‚Das stört mich überhaupt nicht. Sie haben es mit Anmut und Respekt gesagt, und das weiß ich zu schätzen'“.

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