Tech & Trends Lilium-Pleite: Wenn das Flugtaxi-Einhorn abstürzt und die Gehälter gleich mit

Lilium-Pleite: Wenn das Flugtaxi-Einhorn abstürzt und die Gehälter gleich mit

Existenzielle Notlage für internationale Fachkräfte

Besonders dramatisch ist die Situation für Mitarbeiter aus Nicht-EU-Ländern. Während Beschäftigte aus der EU immerhin Anspruch auf Arbeitslosengeld haben, stehen internationale Fachkräfte ohne jegliche staatliche Unterstützung da. Der Insolvenzverwalter sucht nach eigenen Angaben gemeinsam mit den zuständigen Behörden nach Lösungen.

Die Frustration unter den Mitarbeitern ist groß. Gegenüber Medien äußerten sich viele verärgert und enttäuscht. Das Vertrauen in das Unternehmen sei vollständig verloren gegangen. Eine Person bezeichnete Lilium sogar als das „nächste Wirecard“.

Der Rettungsversuch, der keiner war

Die Chronologie der Ereignisse liest sich wie ein Lehrstück über gescheiterte Unternehmensrettungen. Nach der ersten Insolvenz im Oktober 2023 wurden rund 1.000 Mitarbeiter entlassen. Kurz vor Weihnachten keimte Hoffnung auf: Ein Investorenkonsortium unter Führung von Earlybird und Philipp Schoeller plante, 200 Millionen Euro zu investieren. Daraufhin kehrten etwa 800 Mitarbeiter im Januar an ihre Arbeitsplätze zurück – nur um festzustellen, dass kein Gehalt gezahlt wurde.

„Wenn schon die Entwicklung anderthalb Milliarden verschlingt und das Produkt noch nicht marktgängig ist – wie soll es dann marktgängig werden?“, fragt Insolvenzexperte Becker kritisch gegenüber „BR24.de“ . Seine Einschätzung: „Meiner Meinung nach ist es eher ausgeschlossen, dass es zu einer neuerlichen Rettung kommen kann“.

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