Tech & Trends OpenAI bricht mit Microsoft – 38 Milliarden Gründe für Amazon

OpenAI bricht mit Microsoft – 38 Milliarden Gründe für Amazon

OpenAI schließt Mega-Deal mit Amazon: 38 Milliarden Dollar für Cloud-Dienste über sieben Jahre. Der ChatGPT-Macher löst sich von Microsoft-Abhängigkeit und setzt auf massive Rechenpower für KI-Entwicklung.

OpenAI dreht am großen Rad. Der ChatGPT-Entwickler hat einen milliardenschweren Deal mit Amazon abgeschlossen, um seine KI-Infrastruktur massiv auszubauen.

Laut „TechCrunch“ investiert das Unternehmen 38 Milliarden Dollar in Cloud-Computing-Dienste von Amazon Web Services (AWS) – verteilt über die nächsten sieben Jahre. Die Börse reagierte prompt: Die Amazon-Aktie legte nach Bekanntgabe um 4 Prozent zu, wie „Bild“ berichtet.

Strategischer Befreiungsschlag

Der Zeitpunkt des Deals ist kein Zufall. Erst kürzlich hatte OpenAI seine Partnerschaft mit Microsoft neu strukturiert. Der Konzern verliert dadurch seinen Status als exklusiver Cloud-Anbieter für das KI-Startup, wie „Handelsblatt“ meldet.

Die neue Vereinbarung mit Amazon ist ein klarer Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Die Rechenleistung wird nicht nur für Forschung und Entwicklung genutzt, sondern auch für den laufenden Betrieb von ChatGPT, das laut „Bild“ mittlerweile über 800 Millionen wöchentliche Nutzer verzeichnet. Die gesamte Kapazität soll bis Ende 2026 bereitgestellt werden, mit Erweiterungsmöglichkeiten für die Folgejahre, wie „TechCrunch“ berichtet.

Wettrüsten der KI-Giganten

OpenAI befindet sich in einem regelrechten Wettrüsten mit anderen KI-Entwicklern. Der Amazon-Deal ist Teil einer größeren Strategie, die Rechenleistung massiv auszubauen. Wie „Spiegel“ berichtet, plant das Unternehmen, in den nächsten zehn Jahren mehr als eine Billion Dollar in Computing-Power zu investieren.

Neben Amazon hat OpenAI bereits Vereinbarungen mit Oracle, SoftBank und den Vereinigten Arabischen Emiraten getroffen. Zusätzlich wurden Deals mit Chip-Herstellern wie Nvidia, AMD und Broadcom abgeschlossen, um die notwendige Hardware-Infrastruktur zu sichern. Die Chips sind entscheidend für das Training und den Betrieb von KI-Modellen.

Business Punk Check

Die Zahlen sind gigantisch, das Risiko ebenso. OpenAI verbrennt Milliarden für Rechenpower, während die prognostizierten Einnahmen für 2025 Berichten zufolge bei nur 13 Milliarden Dollar liegen. Das Missverhältnis zwischen Ausgaben und Einnahmen wirft ernste Fragen zur Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells auf. Einige Analysten sehen bereits eine KI-Blase am Horizont.

Der Wettlauf um Rechenleistung erinnert an das Wettrüsten im Kalten Krieg – mit dem Unterschied, dass hier echte Milliarden fließen, ohne dass klar ist, ob sich die Investitionen jemals amortisieren. Für Tech-Unternehmen bedeutet dies: Wer jetzt auf den KI-Zug aufspringt, sollte einen langen Atem und tiefe Taschen haben. Die eigentliche Frage ist nicht, wer die meiste Rechenleistung anhäuft, sondern wer den ersten wirklich profitablen Anwendungsfall für KI findet.

Häufig gestellte Fragen

  • Ist OpenAIs massive Investition in Rechenleistung wirtschaftlich sinnvoll?
    Die Rechnung geht aktuell nicht auf. Mit prognostizierten Einnahmen von 13 Milliarden Dollar für 2025 und Ausgaben im dreistelligen Milliardenbereich für Rechenleistung entsteht ein erhebliches Defizit. Unternehmen sollten bei eigenen KI-Investitionen realistischere Kosten-Nutzen-Analysen anstellen.
  • Welche Alternativen haben kleinere Unternehmen zur Nutzung von KI-Rechenleistung?
    Statt eigene Infrastruktur aufzubauen, empfiehlt sich die Nutzung spezialisierter Cloud-Dienste mit flexiblen Preismodellen. API-basierte Dienste von OpenAI, Google oder kleineren Spezialanbietern bieten KI-Funktionen ohne Milliardeninvestitionen.
  • Deutet der OpenAI-Amazon-Deal auf eine kommende KI-Blase hin?
    Die Anzeichen verdichten sich. Das Missverhältnis zwischen Investitionen und Erträgen im KI-Sektor ähnelt früheren Technologieblasen. Unternehmen sollten KI-Projekte mit klarem ROI priorisieren und Hype-getriebene Investitionen vermeiden.
  • Wie wirkt sich der Wettlauf um Rechenleistung auf den Chip-Markt aus?
    Nvidia, AMD und andere Chip-Hersteller profitieren enorm vom KI-Boom. Für Unternehmen bedeutet dies steigende Hardware-Kosten und potenzielle Lieferengpässe. Langfristige Lieferverträge und alternative Chip-Architekturen sollten in die Strategie einbezogen werden.

Quellen: „Handelsblatt“, „TechCrunch“, „Spiegel“, „Bild“