Tech & Trends Siri vor dem Aus? Apple öffnet sein iPhone für andere KI-Assistenten

Siri vor dem Aus? Apple öffnet sein iPhone für andere KI-Assistenten

Apple plant eine Revolution: Nutzer sollen künftig selbst entscheiden können, welchen Sprachassistenten sie auf ihrem iPhone verwenden. Droht Siri das Ende durch ChatGPT und Co.? Ein Blick hinter die Kulissen der strategischen Neuausrichtung.

Die Ära der alternativlosen Siri auf dem iPhone neigt sich dem Ende zu. Apple bereitet einen radikalen Systemwechsel vor, der die Machtverhältnisse im digitalen Assistentenmarkt grundlegend verändern könnte. Erstmals sollen iPhone-Besitzer die Freiheit erhalten, selbst zu bestimmen, welcher Sprachassistent ihr digitaler Begleiter wird. Dieser Schritt markiert einen Wendepunkt in Apples Produktphilosophie – allerdings nicht aus freien Stücken, sondern als direkte Reaktion auf den regulatorischen Druck der EU-Kommission.

Die EU zwingt Apple zum Umdenken

Die Öffnung des Sprachassistentensystems ist kein Akt der Großzügigkeit aus Cupertino. Vielmehr reagiert der Tech-Gigant auf die Vorgaben des Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union. Nach Informationen von Bloomberg will Apple einer „erwarteten Regulierung“ zuvorkommen und damit potenziellen Strafzahlungen entgehen. Der Konzern hat bereits in anderen Bereichen wie Navigation und Messaging seine Systeme für Drittanbieter geöffnet – nun folgt mit dem Sprachassistenten ein weiterer zentraler Baustein des Apple-Ökosystems.

Die Tragweite dieser Entscheidung ist enorm: Zum ersten Mal könnten iPhone-Nutzer Siri als Standard-Sprachassistentin abwählen und durch Alternativen ersetzen. Apple muss die notwendigen Schnittstellen veröffentlichen und öffnen – ähnlich wie bereits bei Browsern und Mail-Clients geschehen.

Die neuen Herausforderer im Sprachassistenten-Markt

Die Liste potenzieller Siri-Alternativen liest sich wie ein Who’s Who der KI-Elite. An vorderster Front steht der Voice-Mode von ChatGPT, der mit seiner fortschrittlichen Sprachverarbeitung bereits jetzt beeindruckt. Auch Googles in Gemini integrierter Sprachmodus positioniert sich als ernsthafter Konkurrent. Weitere Anwärter sind Anthropics Claude, der allerdings noch keine Sprachschnittstelle bietet, sowie Meta AI aus dem Facebook-Konzern.

Die Öffnung der Schnittstellen dürfte eine Innovationswelle auslösen. Experten erwarten, dass zahlreiche Entwickler die Chance nutzen werden, eigene Sprachassistenten für das iPhone zu entwickeln – ein Szenario, das Apple bislang mit allen Mitteln zu verhindern suchte.

Apples Achillesferse: Siris technologischer Rückstand

Für Apple könnte die erzwungene Öffnung zum strategischen Problem werden. Siri gilt seit Jahren als technologisch rückständig im Vergleich zu den KI-gestützten Konkurrenzprodukten. Wichtige Funktionsupdates musste der Konzern kürzlich verschieben, was die Wettbewerbsfähigkeit weiter schwächt.

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