Tech & Trends Tesla-Absturz: Musks Europa-Problem verschärft sich dramatisch

Tesla-Absturz: Musks Europa-Problem verschärft sich dramatisch

Politische Kontroversen belasten das Image

Ein weiterer Faktor für die schwachen Verkaufszahlen könnten die zahlreichen Kontroversen um Elon Musk sein. In den vergangenen Monaten häufte sich die Kritik an seinen politischen Aktivitäten. Seine Nähe zu Donald Trump – dem er über 250 Millionen Dollar für den Wahlkampf spendete – führte zu Boykottaufrufen und Protesten an Tesla-Standorten weltweit.

In Deutschland sorgte Musks offenes Bekenntnis zur AfD für Empörung, in Großbritannien mischte er sich ebenfalls in die Politik ein. Diese Positionierungen dürften besonders im progressiv orientierten europäischen Markt potenzielle Käufer abgeschreckt haben.

Drohende Subventionskürzungen in den USA

Auch auf dem Heimatmarkt droht weiteres Ungemach. Die US-Regierung plant, die staatlichen Zuschüsse für Elektroautos Ende September zu streichen. Das sieht ein neues Steuer- und Ausgabengesetz vor, dem allerdings noch die Zustimmung des Repräsentantenhauses fehlt. Sollte es in Kraft treten, könnte dies die Tesla-Verkäufe in den USA zum Jahresende noch stärker unter Druck setzen.

Zudem versucht das Weiße Haus, das Vorhaben Kaliforniens zu stoppen, ab 2035 im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat nur noch den Verkauf von Elektrofahrzeugen zu erlauben – eine Regelung, von der Tesla eigentlich profitieren würde.

Robotaxis als Hoffnungsträger

Trotz der anhaltenden Krise im Kerngeschäft setzt Musk auf eine neue Vision: Die Zukunft von Tesla liege in Robotaxis und humanoiden Robotern. Ende Juni startete der Konzern seinen ersten Robotaxi-Service im texanischen Austin – allerdings zunächst nur im Miniformat. Wenige Model-Y-Fahrzeuge sind im Einsatz, ausschließlich mit eingeladenen Kunden und einem Tesla-Mitarbeiter auf dem Beifahrersitz zur Absicherung.

Musk verspricht dennoch, dass im kommenden Jahr „Hunderttausende selbstfahrende Teslas“ auf den Straßen unterwegs sein werden. Eine ambitionierte Ankündigung, die bei Investoren offenbar Anklang findet. Trotz der schwachen Absatzzahlen legte die Tesla-Aktie im vorbörslichen Handel um mehr als fünf Prozent zu – ein Zeichen dafür, dass die Märkte mehr auf Musks Zukunftsvisionen als auf die gegenwärtigen Probleme achten.

Seite 2 / 3
Vorherige Seite Nächste Seite