Tech & Trends TikTok-Verkauf oder Verbot: Trumps Zoll-Poker mit China

TikTok-Verkauf oder Verbot: Trumps Zoll-Poker mit China

Handelskrieg als Druckmittel

Die jüngste Zolloffensive der USA hat weltweit für Erschütterungen gesorgt. Für die EU wurden pauschale Zölle von 20 Prozent verhängt, für China summieren sich die Aufschläge auf 54 Prozent. China hat bereits mit Gegenmaßnahmen gedroht und die US-Zölle als „typisch einseitige Art der Schikane“ bezeichnet.

Die IWF-Chefin Kristalina Georgieva warnte gegenüber „tagesschau.de“, die umfassenden US-Zölle stellten „ein erhebliches Risiko für die globalen Aussichten in einer Zeit schleppenden Wachstums dar“. Auch Clemens Fuest, Chef des Münchner Ifo-Instituts, bezeichnete die Maßnahmen als „den größten Angriff auf den Freihandel seit dem Zweiten Weltkrieg“.

Was bedeutet das für die Zukunft von TikTok?

Die Verknüpfung des TikTok-Verkaufs mit Handelszöllen zeigt, wie sehr die App zum Spielball geopolitischer Interessen geworden ist. Ursprünglich hatte der US-Kongress das Gesetz zum Zwangsverkauf mit Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit begründet – nun wird daraus ein offenes Handelspolitisches Druckmittel.

Für die rund 170 Millionen TikTok-Nutzer in den USA steht viel auf dem Spiel. Ein Verbot würde nicht nur ihre digitale Unterhaltungsplattform eliminieren, sondern auch zahlreiche Content-Creator und Unternehmen treffen, die TikTok als Marketingkanal nutzen.

Die kommenden Tage werden zeigen, ob Trumps Zoll-Poker aufgeht und ob China bereit ist, TikTok für Handelserleichterungen zu opfern. Eines ist klar: Der Ausgang dieses Konflikts wird nicht nur über die Zukunft einer beliebten App entscheiden, sondern auch die Machtverhältnisse im digitalen Raum zwischen den USA und China neu definieren.

Quellen: n-tv.de, tagesschau.de, zdf.de

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