Tech & Trends Trump vs. Peking: Wer TikTok wirklich kontrolliert

Trump vs. Peking: Wer TikTok wirklich kontrolliert

Trump verkündet Einigung mit China über TikTok-Verkauf: US-Investoren sollen 80 Prozent übernehmen, während der umstrittene Algorithmus in chinesischer Hand bleibt. Ein geopolitischer Kompromiss mit Hintertür?

Der monatelange Machtkampf um die Kontrolle von TikTok in den USA nähert sich einem überraschenden Ende. „Wir haben eine Einigung über TikTok“, verkündete US-Präsident Donald Trump laut „tagesschau.de“ bei einem Briefing im Weißen Haus.

Gleichzeitig verlängerte er die Verkaufsfrist für die beliebte Video-App zum vierten Mal – nun bis zum 16. Dezember 2025. Der Deal sieht vor, dass amerikanische Investoren 80 Prozent an einer neuen US-Tochterfirma übernehmen, während 20 Prozent bei chinesischen Anteilseignern verbleiben sollen.

Die Macht des Algorithmus bleibt in China

Bemerkenswert an der Vereinbarung: Der eigentliche Kern der App – der Algorithmus, der bestimmt, welche Videos Nutzern angezeigt werden – bleibt unter chinesischer Kontrolle. Laut „Spiegel“ soll TikTok auch im US-Geschäft weiterhin auf den in China entwickelten Algorithmus zugreifen. Genau dieser Punkt war bisher der zentrale Streitpunkt in den Verhandlungen. Kritiker in den USA sehen in der Software ein Einfallstor für mögliche Manipulation der öffentlichen Meinung.

Das 2024 vom US-Kongress verabschiedete Gesetz schreibt eigentlich vor, dass weder die chinesische Regierung noch ByteDance Kontrolle über den Algorithmus haben dürfen. Wie dieser Widerspruch aufgelöst werden soll, bleibt unklar. Finanzminister Scott Bessent erklärte laut „tagesschau.de“, das Ziel der Einigung bestehe darin, die Vermögenswerte von TikTok für dessen Aktivitäten in Amerika in US-Besitz zu überführen – ohne den Algorithmus explizit zu erwähnen.

Politische Kontrolle durch Washington

Die neue Eigentümerstruktur sieht laut „t-online.de“ vor, dass ein US-dominiertes Gremium den Vorstand bilden wird – mit einem Mitglied, das direkt von der US-Regierung benannt wird. Der Software-Konzern Oracle des Trump-Unterstützers Larry Ellison soll seine Rolle als technischer Dienstleister beibehalten.

Trump selbst sprach von „einer Gruppe sehr großer Unternehmen, die TikTok kaufen wollen“, wie „tagesschau.de“ berichtet, ohne jedoch Namen zu nennen. Die finale Vereinbarung soll bei einem Gespräch zwischen Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping am Freitag besiegelt werden. Laut „t-online.de“ könnte es dennoch weitere 30 bis 45 Tage dauern, bis alle Details ausgehandelt sind.

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