Tech & Trends Unterwasser-KI: Helsings neue Drohne jagt drei Monate lang U-Boote

Unterwasser-KI: Helsings neue Drohne jagt drei Monate lang U-Boote

Rüstungsunternehmen Helsing präsentiert autonome Unterwasserdrohne SG-1 Fathom mit KI-Plattform Lura. Die Technologie erkennt Schiffe und U-Boote zehnmal leiser als bisherige Systeme und schützt kritische Unterwasser-Infrastruktur.

Die Bedrohungen unter der Meeresoberfläche nehmen zu. Sabotageakte an Unterwasser-Infrastruktur wie Datenkabeln oder Pipelines stellen westliche Staaten vor massive Sicherheitsherausforderungen. In diesem brisanten Umfeld präsentiert das Münchner KI-Rüstungsunternehmen Helsing jetzt eine Lösung, die den Unterwasserkampf revolutionieren könnte: Eine autonome Drohne, die monatelang selbstständig patrouilliert und dank künstlicher Intelligenz Bedrohungen identifiziert, bevor sie gefährlich werden.

Die Hightech-Spürnase für die Tiefsee

Die neue Unterwasserdrohne SG-1 Fathom markiert einen Meilenstein in der maritimen Sicherheitstechnologie. Das System kann bis zu drei Monate ununterbrochen operieren – ein entscheidender Vorteil gegenüber herkömmlichen Überwachungsmethoden. Besonders bemerkenswert: Die Drohnen sind für die Massenproduktion konzipiert und können als vernetzte Sensorflotte großflächige Meeresgebiete überwachen.

Die eigentliche Innovation steckt jedoch in der dazugehörigen Software. Die KI-Plattform Lura basiert auf einem neuronalen Netzwerk, das speziell für akustische Signaturerkennung entwickelt wurde. Laut Unternehmensangaben arbeitet das System mit beispielloser Präzision. „Das Lura-Modell kann akustische Signaturen 10-mal leiser als andere KI-Modelle erkennen, sogar zwischen bestimmten Schiffen derselben Klasse unterscheiden, und das bis zu 40-mal schneller als menschliche Bediener“, teilt Helsing mit.

Vom Startup zum Fünf-Milliarden-Player

Helsing ist kein Unbekannter in der Verteidigungsbranche. Das erst 2021 gegründete Unternehmen hat sich in Rekordzeit zu einem der wichtigsten Akteure im europäischen Verteidigungssektor entwickelt. Bereits jetzt liefert das Unternehmen die Kamikaze-Drohne HX-2, die in der Ukraine zum Einsatz kommt. Nach Insider-Informationen erreichte Helsing 2024 eine Bewertung von fünf Milliarden Euro – ein klares Signal für das Vertrauen der Investoren in die Technologie.

Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt in der Entwicklung von KI-Systemen für diverse militärische Plattformen – von Panzern über U-Boote bis hin zu Jets. Diese Systeme verarbeiten die enormen Datenmengen moderner Sensoren und Waffensysteme und wandeln sie in taktisch verwertbare Informationen um.

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