Tech & Trends Vom Diebstahl zur Dunkelwirtschaft: Der lukrative Handel mit geklauten iPhones

Vom Diebstahl zur Dunkelwirtschaft: Der lukrative Handel mit geklauten iPhones

Behördliche Reaktionen und Schutzmaßnahmen

Die Reaktionen der Behörden auf diesen globalen Handel sind unterschiedlich. In Hongkong ist der Handel mit gebrauchten Smartphones zwar formal legal, aber die Polizei äußert sich ausweichend zu konkreten Maßnahmen. In Shenzhen gab es Anfang 2022 eine großangelegte Razzia im Feiyang Times-Gebäude, die sich primär gegen Steuerhinterziehung richtete und zeitweise zur Schließung von bis zu 50 Prozent der Stände führte.

Westliche Behörden konzentrieren sich meist auf die Bekämpfung der Diebstähle vor Ort. Die Metropolitan Police in London startete entsprechende Offensiven, und Bürgermeister Sadiq Khan lud im Oktober 2024 Vertreter von Apple und Google zu Gesprächen über verbesserte Anti-Diebstahl-Sicherungen ein.

Ein schwer zu durchbrechendes System

Die globale Hehlerei-Kette für gestohlene iPhones zeigt, wie professionell organisierte Kriminalität heute funktioniert. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen von Apple bleibt das Geschäft lukrativ – selbst wenn die Geräte nur noch als Ersatzteillager dienen. Die geografische Ironie dabei: Das Zentrum der Hehlerware befindet sich nur etwa 30 Autominuten von jenen Foxconn-Fabriken entfernt, in denen ein Großteil dieser iPhones ursprünglich produziert wurde.

Für die Zukunft ist zu erwarten, dass dieser Kampf zwischen Herstellern und Kriminellen weiter eskaliert. Apple wird seine Sicherheitsfunktionen kontinuierlich verbessern, während die Diebstahlnetzwerke nach neuen Wegen suchen werden, die Geräte zu monetarisieren. Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass selbst die besten Sicherheitsmaßnahmen keinen hundertprozentigen Schutz bieten – und im Diebstahlfall niemals auf Entsperrungsanfragen eingehen, egal wie plausibel sie klingen mögen.

Quellen: Financial Times, t3n, Heise

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