Tech & Trends WhatsApp-Ausschluss für KI-Anbieter: Meta drückt ab, die EU schlägt zurück

WhatsApp-Ausschluss für KI-Anbieter: Meta drückt ab, die EU schlägt zurück

Meta sperrt KI-Anbieter von WhatsApp aus – und riskiert damit Millionenstrafen. Die EU-Kommission leitet ein Kartellverfahren ein und wirft dem Tech-Giganten Machtmissbrauch vor.

Brüssel nimmt Meta ins Visier. Der Tech-Konzern hat im Oktober seine WhatsApp-Geschäftsbedingungen geändert und blockiert nun KI-Anbieter, die ihre Dienste über den Messenger anbieten wollen.

Laut „tagesschau.de“ dürfen nur noch Unternehmen, für die KI lediglich eine Nebenfunktion darstellt, ihre Dienste auf WhatsApp betreiben. Für spezialisierte KI-Unternehmen ist dagegen Schluss – während Metas eigener KI-Assistent ungehindert auf der Plattform agieren kann.

Der Vorwurf: Digitaler Machtmissbrauch

Die EU-Kommission hat nun ein formelles Kartellverfahren eingeleitet. Der Vorwurf wiegt schwer: Meta nutze seine Marktmacht, um Wettbewerber auszubremsen.

„Wir müssen sicherstellen, dass die europäischen Bürger und Unternehmen in vollem Umfang von dieser technologischen Revolution profitieren können“, so EU-Kommissarin Teresa Ribera laut „Bild.de“. Die Kommission wolle „verhindern, dass dominante digitale Marktführer ihre Macht missbrauchen, um innovative Wettbewerber zu verdrängen“, wie „Zeit“ berichtet.

Millionenstrafen drohen

Für Meta steht viel auf dem Spiel. Bestätigen sich die Vorwürfe, kann die EU-Kommission empfindliche Bußgelder verhängen.

Erst im April musste der Konzern laut „tagesschau.de“ bereits 200 Millionen Euro wegen Wettbewerbsverstößen auf Instagram und Facebook zahlen. Meta bestreitet die Vorwürfe und argumentiert, dass KI-Chatbots die eigenen Systeme übermäßig belasten würden.

Parallele Verfahren in Italien

Nicht nur in Brüssel hat Meta Ärger. Wie „Bild.de“ meldet, laufen in Italien bereits separate Ermittlungen.

Dort geht es um den Vorwurf, dass Meta seinen Nutzern die eigene KI-Funktion aufzwinge, ohne Möglichkeit zur Deaktivierung. Diese Untersuchungen laufen unabhängig vom EU-Verfahren.

Business Punk Check

Der WhatsApp-KI-Konflikt zeigt, wie Tech-Giganten ihre Plattformen als Waffe gegen aufstrebende KI-Spezialisten einsetzen. Während Meta von „technischen Belastungen“ spricht, geht es in Wahrheit um Marktdominanz im KI-Zeitalter. Für Unternehmen bedeutet das: Wer auf fremden Plattformen baut, lebt gefährlich. Die Abhängigkeit von WhatsApp & Co. wird zur strategischen Schwachstelle.

Smarte Unternehmen setzen deshalb auf plattformunabhängige KI-Strategien und direkte Kundenkanäle. Besonders brisant: Die EU-Regulierung könnte zum globalen Standard werden – und damit auch außerhalb Europas die Spielregeln für KI-Integration verändern. Wer jetzt auf eigene Infrastruktur setzt, gewinnt langfristig.

Häufig gestellte Fragen

  • Welche KI-Dienste sind von Metas WhatsApp-Blockade betroffen?
    Betroffen sind alle spezialisierten KI-Anbieter, deren Hauptgeschäft künstliche Intelligenz ist. Unternehmen, die KI nur als Support-Funktion (etwa für automatisierten Kundenservice) nutzen, dürfen ihre Dienste weiterhin über WhatsApp anbieten, wie „Zeit“ berichtet.
  • Welche Alternativen haben KI-Unternehmen zu WhatsApp?
    KI-Unternehmen sollten auf plattformunabhängige Lösungen setzen – etwa eigene Apps, Web-Interfaces oder alternative Messenger wie Telegram oder Signal. Langfristig empfiehlt sich der Aufbau eigener Kommunikationskanäle, um nicht von einzelnen Plattformen abhängig zu sein.
  • Mit welchen Strafen muss Meta bei einer Verurteilung rechnen?
    Bei Verstößen gegen EU-Wettbewerbsrecht drohen Strafen von bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Laut „tagesschau.de“ musste Meta bereits im April 200 Millionen Euro wegen ähnlicher Verstöße zahlen – ein Hinweis auf mögliche Größenordnungen.
  • Wie können Unternehmen ihre KI-Strategie angesichts solcher Plattform-Risiken absichern?
    Smarte Unternehmen setzen auf Multi-Plattform-Strategien, investieren in eigene Infrastruktur und diversifizieren ihre Kommunikationskanäle. Zudem sollten sie Verträge mit Plattformanbietern auf Klauseln prüfen, die plötzliche Änderungen der Nutzungsbedingungen einschränken.
  • Wann ist mit einer Entscheidung im EU-Verfahren zu rechnen?
    Für die EU-Ermittlungen gibt es keine feste Frist. Vergleichbare Kartellverfahren dauerten in der Vergangenheit zwischen einem und drei Jahren. Unternehmen sollten sich auf einen längeren Rechtsprozess einstellen und parallel alternative Strategien entwickeln.

Quellen: „tagesschau.de“, „Bild.de“, „Zeit“