Work & Winning Arbeitszeitbetrug: Wenn der Stempel lügt, droht die Kündigung

Arbeitszeitbetrug: Wenn der Stempel lügt, droht die Kündigung

Die Konsequenzen müssen jedoch nicht immer so drastisch ausfallen. Je nach Schwere des Vergehens und weiteren Faktoren wie der Dauer des Arbeitsverhältnisses können auch ordentliche Kündigungen oder Abmahnungen ausgesprochen werden. In besonders gravierenden Fällen drohen sogar strafrechtliche Konsequenzen wegen Betrugs oder Urkundenfälschung – in der Praxis kommt dies allerdings selten vor.

Home-Office als Hochrisikozone

Im Home-Office verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben besonders stark. Laut „merkur.de“ erledigen 82 Prozent der Heimarbeiter private Aufgaben während der Arbeitszeit – deutlich mehr als der ohnehin hohe Durchschnitt von 71 Prozent. Auch bei der Dokumentation von Pausenzeiten zeigen sich Unterschiede: 36 Prozent der Home-Office-Mitarbeiter geben an, ihre Pausen nicht immer korrekt zu erfassen, während es bei Büroarbeitern nur 20 Prozent sind.

Besonders auffällig ist das Verhalten der Generation Z: 20 Prozent der jungen Arbeitnehmer erledigen laut „zwp-online.info“ regelmäßig private Angelegenheiten während der Arbeitszeit – dreimal so häufig wie ältere Generationen. In sozialen Medien wie TikTok und Reddit wird das Thema Arbeitszeitbetrug sogar offen diskutiert und teilweise glorifiziert, was Arbeitsmarktexperten als Ausdruck von Unmut über empfundene Ungerechtigkeiten in der Arbeitswelt interpretieren.

Warum Menschen schummeln und wie Unternehmen reagieren

Die Motive für Arbeitszeitbetrug sind vielfältig. Ein zentraler Grund ist das empfundene Ungleichgewicht zwischen Leistung und Vergütung. Unbezahlte Überstunden werden von 32 Prozent der Befragten als wichtigster Auslöser genannt, gefolgt von Frustration über die Arbeitsbedingungen (16 Prozent) und persönlichen Verpflichtungen (13 Prozent), wie „zwp-online.info“ dokumentiert. Die wirtschaftlichen Folgen für Unternehmen können erheblich sein. Mehr als 70 Prozent der befragten Arbeitgeber befürchten finanzielle Schäden durch falsche Zeiterfassung.

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