Work & Winning Bundeswehr-Reservisten: Das verdient man im lukrativen Nebenjob in Uniform

Bundeswehr-Reservisten: Das verdient man im lukrativen Nebenjob in Uniform

Zusatzleistungen als Attraktivitätsbooster

Das Vergütungspaket geht über die reinen Geldleistungen hinaus. Reservisten erhalten laut Bundeswehr zusätzlich eine kostenlose truppenärztliche Versorgung während des Dienstes. Außerdem werden Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung übernommen, was die Gesamtattraktivität weiter steigert.

Für längere Dienste ab dem 15. Tag gibt es Zuschläge von 70 Euro täglich – bei einem 28-tägigen Einsatz summiert sich das auf zusätzliche 700 Euro. Wer eine Verpflichtungsvereinbarung unterzeichnet, erhält weitere 35 Euro pro Tag. Diese Prämien sind steuerfrei, was den Nettowert nochmals erhöht.

Business Punk Check

Die Bundeswehr als Karriere-Booster? Funktioniert, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Die Vergütungsmodelle sind tatsächlich attraktiv – besonders für Selbstständige mit schwankender Auftragslage oder Angestellte in Unternehmen mit Freistellungsbereitschaft.

Der wahre Knackpunkt liegt jedoch nicht beim Geld, sondern bei der betrieblichen Realität: Ohne gesetzliche Verpflichtung werden viele Arbeitgeber die Freistellung verweigern oder subtil bestrafen. Die Verhandlungen zwischen Regierung und Wirtschaft dürften an diesem Punkt hart werden. Für Arbeitnehmer bedeutet das: Wer Reservistendienst leisten will, sollte dies bereits beim Jobantritt transparent kommunizieren – oder sich auf unangenehme Gespräche einstellen. Für Unternehmen könnte die Unterstützung von Reservisten dagegen zum Recruiting-Argument werden.

Häufig gestellte Fragen

  • Wie realistisch ist die Freistellung für Reservistendienste in mittelständischen Unternehmen?
    Die Freistellung bleibt trotz attraktiver Vergütung eine Herausforderung. Mittelständler sollten frühzeitig Vertretungsregelungen etablieren und die Freistellung vertraglich regeln. Alternativ bieten sich Modelle mit kürzeren, dafür häufigeren Einsätzen an, die betriebliche Abläufe weniger belasten.
  • Lohnt sich der Reservistendienst finanziell wirklich für Gutverdiener?
    Ja, aber mit Einschränkungen. Die Verdienstausfallerstattung ist auf maximal 301 Euro pro Tag begrenzt. Für Topverdiener bedeutet das finanzielle Einbußen. Allerdings sind die Prämien und Zuschläge steuerfrei, was den Nettoverlust reduziert. Zudem bietet der Dienst Netzwerk- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die langfristig karrierefördernd wirken können.
  • Welche Branchen profitieren besonders von reservistenfreundlichen Regelungen?
    IT-Unternehmen, Ingenieurdienstleister und Beratungsfirmen können durch strategische Personalplanung sogar Wettbewerbsvorteile erzielen. Sie können Bundeswehr-Aufträge leichter akquirieren und von den während des Reservistendienstes erworbenen Spezialkenntnissen ihrer Mitarbeiter profitieren. Besonders im Cybersecurity-Bereich entstehen wertvolle Synergien.
  • Wie können Unternehmen die Reservistentätigkeit ihrer Mitarbeiter als Vorteil nutzen?
    Durch kluge Kommunikation lässt sich das gesellschaftliche Engagement als Teil der Corporate Social Responsibility vermarkten. Zudem können die bei der Bundeswehr erworbenen Führungs- und Krisenmanagement-Kompetenzen gezielt im Unternehmen eingesetzt werden. Einige Firmen entwickeln bereits spezielle Karrierepfade für Reservisten mit besonderen Qualifikationen.

Quellen: „bundeswehrkarriere.de“, „Handelsblatt“

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