Work & Winning Chinas Seltene Erden: Die versteckte Waffe im Handelskrieg, die Deutschland treffen könnte

Chinas Seltene Erden: Die versteckte Waffe im Handelskrieg, die Deutschland treffen könnte

Deutschlands verwundbare Zukunftsindustrien

Für Deutschland steht besonders viel auf dem Spiel. Die Transformation zur Elektromobilität, der Ausbau erneuerbarer Energien und die Digitalisierung – alle Zukunftsfelder sind auf stabile Lieferketten für seltene Erden angewiesen. Insgesamt wurden 2024 rund 5.200 Tonnen im Wert von 66 Millionen Euro nach Deutschland importiert.

Der Wert erscheint gering, doch die wirtschaftliche Hebelwirkung ist enorm. Ohne diese Rohstoffe steht die Produktion von Elektromotoren, Windturbinen und Computerchips still. Ein Lieferstopp würde nicht nur einzelne Unternehmen, sondern ganze Industriezweige lahmlegen.

Gefährliches Spiel mit dem Feuer

Die geopolitische Lage spitzt sich zu. China könnte im Handelskrieg mit den USA weiter eskalieren und die Exportbeschränkungen verschärfen – mit Deutschland als Kollateralschaden. Die europäische Industrie wäre dann zwischen den Fronten gefangen.

Langfristig führt kein Weg an einer Diversifizierung der Lieferketten vorbei. Recycling, Urban Mining und die Erschließung neuer Abbaugebiete außerhalb Chinas müssen forciert werden. Doch bis dahin bleibt Deutschland verwundbar – ein Zustand, den sich die Wirtschaftsnation im globalen Wettbewerb eigentlich nicht leisten kann.

Die seltenen Erden zeigen exemplarisch, wie fragil die Grundlagen unserer Hightech-Gesellschaft sind. Was als Handelskrieg zwischen Washington und Peking begann, könnte schnell zu einer existenziellen Bedrohung für Deutschlands industrielle Zukunft werden.

Quellen: Spiegel.de, tagesschau.de

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