Work & Winning Der „Wolf of Wall Street“ kehrt zurück: Firmen streichen Diversitätsprogramme 

Der „Wolf of Wall Street“ kehrt zurück: Firmen streichen Diversitätsprogramme 

Der Flurschaden scheint immens zu sein. Wirtschaftlich sind Milliarden vernichtet worden. Gillette, Hersteller von Rasierapparaten, meinte, sich in Anzeigen um „toxische Männlichkeit“ statt um Bärte kümmern zu müssen. Die Kunden wandten sich ab. Der Mutterkonzern Procter & Gamble musste Milliarden Dollar abschreiben, bilanziert die Neue Zürcher Zeitung. Walt Disney mischte sich in die Gesetzgebung ein, produzierte Filme, in denen Hautfarben und Geschlechter bewusst gegenteilig zur bekannten verfilmten Geschichte verteilt wurden. Millionen Kunden lassen den Konzern links liegen. Anheuser Busch bewarb Amerikas einst beliebteste Biermarke Bud Light im April 2023 mit einem Transgender-Star, im August war der Absatz so weit gefallen, dass die Firma den Spitzenplatz verlor. Ähnlich erging es Goodyear, Victoria’s Secret und vielen anderen Firmen, anlysiert die Schweizer Zeitung weiter. Fazit der Liebdienerei gegenüber den Ideengebern der „Diversity”, wie etwa der linken Vordenkerin Judith Butler: „So kamen zahlreiche unqualifizierte Personen zu Lohn und Brot, während sowohl die besseren Bewerber als auch der Wert der Firma das Nachsehen hatten.” 

Die Wirtschaft in Deutschland beginnt sich in der Debatte ebenfalls zu positionieren. Deutlich äußert sich Microsofts Leiterin für Diversität und Inklusion in Deutschland, Magdalena Rogl: „Ihr könnt vielleicht Diversity-Programme beenden, aber ihr könnt Diversity nicht beenden“, schreibt sie. Stefan Hoops, Chef der Fondsgesellschaft und Deutsche-Bank-Tochter DWS, hat seine Meinung zur Entwicklung in den USA ebenfalls bei LinkedIn öffentlich. Er macht sich Sorgen, „dass die Anti-Woke-Rhetorik uns direkt in die machohafte ‚Wolf of Wall Street‘-Ära zurückführen wird“, schildert Hoops. Der Kinofilm „Wolf of Wall Street“ dokumentiert das Leben des früheren Börsenmaklers Jordan Belfort, in dem es viel um Drogen, Prostitution und illegale Börsengeschäfte geht. Bei der DWS-Mutter Deutsche Bank fallen die Diversity-Bekenntnisse betont nüchtern aus: Man habe „klare Richtlinien, die sich unter anderem an den Gesetzen und Regulierungen der Märkte orientieren, in denen wir präsent sind“, teilte ein Sprecher dem Handelsblatt mit. 

Unternehmen, die die Diversität abschafften, sendeten ein fatales Signal, meint dagegen der deutsche Aktivist und Autor Raul Krauthausen auf LinkedIn: „Sie kapitulieren vor einer rechts-konservativ-Bewegung, die Gerechtigkeit und Chancengleichheit als Bedrohung statt als Ziel betrachtet. Vielfalt ist kein Trend, den man nach Belieben abschaltet. Sie ist der Schlüssel für Fortschritt und Gerechtigkeit – in Unternehmen, aber auch in unserer gesamten Gesellschaft.“  

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