Work & Winning Echte Berufung statt Karriere-Leiter: Was Do-it-Jobber wirklich motiviert

Echte Berufung statt Karriere-Leiter: Was Do-it-Jobber wirklich motiviert

Neue Studie räumt mit Vorurteilen auf: Millionen Menschen in körperlich fordernden Berufen sind hochmotiviert und stolz auf ihre Arbeit – trotz gesellschaftlicher Unterschätzung. Für fast 70 Prozent ist ihr Job sinnvolle Aufgabe oder echte Berufung.

Sie stehen um fünf Uhr morgens im Kühlhaus, fahren nachts Lkw durch die Republik oder halten die Städte sauber. Während Deutschland über Homeoffice und New Work debattiert, arbeitet die Mehrheit der Beschäftigten in Jobs, die das Land am Laufen halten – oft unbemerkt und unterschätzt. Eine aktuelle Studie der Plattform hokify in Zusammenarbeit mit Civey zeigt jetzt überraschend: Diese Menschen lieben, was sie tun.

Die stille Mehrheit spricht

Fast die Hälfte (47,5 Prozent) der Befragten in sogenannten Do-it-Jobs nennt Freude an der Arbeit als Hauptmotivation für ihre Berufswahl. Das Gehalt folgt mit 33,7 Prozent erst auf Platz zwei. Besonders bemerkenswert: Knapp 70 Prozent betrachten ihre Tätigkeit als sinnvolle Aufgabe oder sogar als echte Berufung.

„Beschäftigte in Do-it-Jobs sind das Rückgrat unserer Gesellschaft: im Verkauf, in der Pflege, im Handwerk, in der Logistik, Reinigung, Gastronomie oder Produktion“, erklärt Jutta Perfahl-Strilka, CEO von hokify und Expertin für den deutschen und österreichischen Arbeitsmarkt. „Oft sind es körperlich anstrengende Tätigkeiten, nicht selten im Schichtdienst. Diese Berufe werden viel zu wenig gewürdigt, zu oft kleingeredet und unterschätzt. Dabei sichern sie unser tägliches Leben – leise, zuverlässig, aber leider eben unter dem Radar.“

Branchen im Vergleich: Wo zählt Geld, wo zählt Sinn?

Die Motivationsfaktoren variieren stark nach Branche. In der Industrie und Produktion geben über die Hälfte (51,9 Prozent) der Befragten an, primär wegen des Gehalts zu arbeiten. In pädagogischen Berufen dominiert mit 67,9 Prozent der Spaßfaktor. Die Daten offenbaren einen klaren Zusammenhang: 60,5 Prozent derjenigen, die aus Freude arbeiten, sehen ihren Job als Berufung. Nur 16,2 Prozent dieser Gruppe arbeiten hauptsächlich des Geldes wegen.

Bemerkenswert ist auch die hohe Bindung an den Beruf: 46,5 Prozent der Befragten möchten ihre Tätigkeit bis zur Rente ausüben. Der wichtigste Haltefaktor ist dabei der Spaß an der Arbeit (33,4 Prozent), gefolgt vom Gehalt (27,6 Prozent) und dem Kollegenumfeld (20,4 Prozent).

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