Work & Winning Feiertag streichen für Wirtschaftswachstum? Schnitzers Vorstoß sorgt für Debatte

Feiertag streichen für Wirtschaftswachstum? Schnitzers Vorstoß sorgt für Debatte

Dänisches Modell als Vorbild

Der Blick nach Dänemark zeigt, wie ein solcher Einschnitt funktionieren kann. Dort wurde der „Store bededag“ abgeschafft, um die Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Die dänische Regierung argumentierte ähnlich wie Schnitzer: In Krisenzeiten müssten alle einen Beitrag leisten.

Allerdings war die Maßnahme in Dänemark höchst umstritten. Gewerkschaften protestierten, die Opposition sprach von einem Angriff auf dänische Traditionen. Die Parallelen zu einer möglichen deutschen Debatte sind offensichtlich – welcher Feiertag sollte geopfert werden? Ein religiöser oder ein weltlicher? Ein bundesweiter oder ein regionaler?

Reformstau und demografische Herausforderungen

Schnitzers Vorstoß ist auch als Weckruf zu verstehen. Sie befürchtet, dass eine Neuauflage der Großen Koalition zu Reformstillstand führen könnte – besonders bei der Rente. „Dort bräuchten wir dringend eine Reform, aber die Union hat das Thema im Wahlkampf ausgeklammert, wohl aus Angst vor den über 60-Jährigen, die mehr als 40 Prozent der Wähler ausmachen“, kritisiert die Ökonomin.

Besonders besorgniserregend findet sie, dass das Sondierungspapier von Union und SPD, abgesehen von einer Reform des Bürgergeldes, keine Einsparungen im Sozialbereich vorsieht. Dabei sieht Schnitzer gerade bei der Kranken- und Pflegeversicherung dringenden Handlungsbedarf, wo die Ausgaben aufgrund des demografischen Wandels aus dem Ruder zu laufen drohen.

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