Work & Winning KI im Job: Wie Mitarbeitende die Zukunft selbst in die Hand nehmen – und was Chefs verpassen

KI im Job: Wie Mitarbeitende die Zukunft selbst in die Hand nehmen – und was Chefs verpassen

Rückkehr ins Büro als Kündigungsgrund

Ein besonders heikles Thema ist die zunehmende Tendenz von Unternehmen, ihre Mitarbeitenden zurück ins Büro zu beordern. Die Studie warnt Arbeitgeber eindringlich: Für ein Drittel (34 Prozent) der Beschäftigten ist dies ein potenzieller Kündigungsgrund. Gleichzeitig kritisieren 58 Prozent der Befragten mangelnde Transparenz bei der Gehaltsgestaltung – ein Problem, das durch die kommende gesetzliche Regelung zur Gehaltstransparenz adressiert werden soll, was 51 Prozent der Befragten begrüßen.

„In einem zunehmend dynamischen Umfeld ist Klarheit mehr als nur ein Schlagwort – sie ist ein Wettbewerbsvorteil. Arbeitgeber, die klare Antworten auf die drängenden Fragen der Fachkräfte von heute geben können, sind besser positioniert, um sich auf einem komplexen Talentmarkt abzuheben“, erklärt Nicholas Kirk, CEO der PageGroup.

Wohlbefinden vor Karriere: Die neue Prioritätensetzung

Die klassische Karriereleiter hat ausgedient – diese Erkenntnis bestätigt sich erneut. Zwei Drittel (68 Prozent) der deutschen Beschäftigten würden eine Beförderung mit Gehaltserhöhung ablehnen, wenn dadurch ihr persönliches Wohlbefinden gefährdet wäre. Maßnahmen zur Förderung des Wohlbefindens sind damit keine optionalen Benefits mehr, sondern grundlegende Voraussetzungen für erfolgreiche Personalgewinnung.

Die entscheidenden Faktoren für das Wohlbefinden sind eine hohe generelle Jobzufriedenheit (85 Prozent), eine ausgewogene Work-Life-Balance (85 Prozent) und ein angemessenes Gehalt (84 Prozent). Interessanterweise verschiebt sich diese Prioritätensetzung bei wechselwilligen Beschäftigten: Für sie ist das Gehalt mit 55 Prozent die mit Abstand wichtigste Information in einer Stellenausschreibung, gefolgt vom Arbeitsmodell (38 Prozent) und dem konkreten Arbeitsort (37 Prozent).

Die neue Arbeitswelt braucht Klarheit und Vertrauen

Die Ergebnisse der Talent Trends-Studie 2025 zeichnen das Bild einer Arbeitswelt im Umbruch. Künstliche Intelligenz wird nicht mehr als bedrohliche Zukunftstechnologie wahrgenommen, sondern als pragmatisches Werkzeug für den Arbeitsalltag – unabhängig davon, ob Unternehmen diesen Wandel aktiv gestalten oder nicht. Die Selbstermächtigung der Beschäftigten im Umgang mit KI könnte sich als Blaupause für die kommenden Jahre erweisen.

Erfolgreiche Unternehmen werden jene sein, die diese Eigeninitiative nicht nur dulden, sondern gezielt fördern und in sichere Bahnen lenken. Gleichzeitig müssen sie Transparenz bei Gehalt und Arbeitsmodellen bieten sowie das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen. Der Kampf um Talente wird künftig weniger über Gehälter und mehr über Vertrauen, Flexibilität und eine authentische Unternehmenskultur entschieden. Wer hier klare Antworten liefert, sichert sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im zunehmend komplexen Talentmarkt.

Quelle: Talent Trends-Studie 2025 der PageGroup

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