Work & Winning KI-Schock: Jeder vierte Job bald überflüssig?

KI-Schock: Jeder vierte Job bald überflüssig?

Zeitlupen-Revolution mit Sprengkraft

Die gute Nachricht für Arbeitnehmer: Der große KI-Umbruch kommt nicht über Nacht. „Momentan loten die Unternehmen aus, in welchen Feldern KI Produktivitätsgewinne bringt. Bis sich das in messbare Effekte auf dem Arbeitsmarkt übersetzt, wird es noch ein paar Jahre dauern“, kommentiert Ifo-Präsident Clemens Fuest die Ergebnisse.

Zwei Drittel der befragten Unternehmen erwarten zunächst keine Veränderungen ihrer Personalstärke. Die KI-Revolution vollzieht sich in Zeitlupe – was Raum für Anpassungen lässt, aber die grundlegende Transformation nicht aufhalten wird.

Strukturwandel statt Jobkiller

Die zentrale Herausforderung liegt nicht im Verhindern des technologischen Wandels, sondern in seiner sozialen Gestaltung. „Noch sind die Beschäftigungseffekte von Künstlicher Intelligenz moderat – doch auf längere Sicht könnte KI den deutschen Arbeitsmarkt verändern“, prognostiziert Wohlrabe. Die Kunst bestehe darin, die entstehenden Produktivitätsgewinne in breiten Wohlstand zu übersetzen, ohne größere Verwerfungen in bestimmten Berufsgruppen zu erzeugen.

Für Arbeitnehmer bedeutet dies: Wer heute in Weiterbildung investiert und digitale Kompetenzen aufbaut, positioniert sich auf der Gewinnerseite des Strukturwandels. Denn während KI repetitive Tätigkeiten übernimmt, werden kreative, soziale und strategische Fähigkeiten wertvoller denn je.

In den kommenden Jahren werden sich die Einsatzgebiete künstlicher Intelligenz weiter ausdifferenzieren – vom Kundenservice über Produktentwicklung bis hin zu komplexen Managemententscheidungen. Statt eines abrupten Jobabbaus zeichnet sich ein gradueller Wandel von Tätigkeitsprofilen ab.

Entscheidend wird sein, ob Deutschland den Spagat zwischen Produktivitätssteigerung und sozialer Absicherung meistert. Gelingt es, die freiwerdenden Ressourcen in Bildung, Innovation und neue Geschäftsmodelle zu investieren, könnte KI zum Wachstumsmotor werden. Die Alternative wäre eine zunehmende Polarisierung des Arbeitsmarktes mit wenigen hochqualifizierten Gewinnern und vielen abgehängten Verlierern. Die Weichen für diese Entwicklung werden heute gestellt – in Unternehmen, Bildungseinrichtungen und der Politik.

Quellen: ifo-Institut

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