Konjunkturwende in Sicht: IfW hebt Wachstumsprognose für 2026 deutlich an
Strukturelle Probleme bleiben bestehen
Die Experten sind sich einig: Die deutsche Wirtschaft leidet unter tiefgreifenden strukturellen Problemen, die kurzfristig kaum zu lösen sind. Dazu zählen der demografische Wandel, der Fachkräftemangel und die überbordende Bürokratie.
RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt mahnt: „Eine nachhaltige Erholung erfordert klare wirtschaftspolitische Entscheidungen, die Vertrauen schaffen und das Wachstum stärken. Geplante Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur können zwar die Konjunktur beleben, strukturelle Hemmnisse wie der Fachkräftemangel und zu viel Bürokratie verhindern allerdings dauerhaftes Wachstum“.
Trump-Faktor als Risiko
Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor bleibt die künftige US-Handelspolitik unter Donald Trump. Die Kieler Forscher haben in ihrer Prognose bereits höhere Zölle auf deutsche Einfuhren eingepreist, was die Wirtschaftsleistung zusätzlich dämpfen dürfte.
„Schon allein die Unsicherheit durch die erratische US-Handelspolitik dürfte belastend wirken“, warnt das IfW. Dies sei besonders problematisch, da „die deutsche Exportwirtschaft in den vergangenen Jahren bereits merklich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt und Marktanteile verloren“ habe.
Das IWH unterstreicht die Bedeutung dieses Risikofaktors: Für die deutsche Wirtschaft stehe hier besonders viel auf dem Spiel, „weil die USA das Land sind, in das mit Abstand am meisten deutsche Exportgüter geliefert werden“.