Work & Winning Mit Lego dem Burnout entkommen – Deloittes neue Strategie für mentale Gesundheit

Mit Lego dem Burnout entkommen – Deloittes neue Strategie für mentale Gesundheit

Deloitte USA erweitert sein Benefit-Programm um ungewöhnliche Optionen: Mitarbeiter können jetzt Lego-Sets und Küchengeräte vom Firmenbudget kaufen. Die psychologischen Effekte gehen weit über klassische Mitarbeiterbindung hinaus.

Wenn Unternehmensberater plötzlich mit Lego-Steinen spielen, ist das kein Rückfall in die Kindheit, sondern Teil einer durchdachten Unternehmensstrategie. Der Beratungsriese Deloitte hat sein Mitarbeiter-Benefit-Programm in den USA um überraschende Komponenten erweitert: Lego-Sets, Küchengeräte und Wellness-Behandlungen können jetzt vom jährlichen Wohlbefinden-Budget abgerechnet werden. Die Reaktionen der Mitarbeiter reichen von Begeisterung bis zu kritischen Untertönen – und offenbaren, wie Unternehmen heute um die Gunst ihrer Talente kämpfen müssen.

Das Millennial-Falcon-Phänomen

Das „Well-being Subsidy“-Programm von Deloitte ist nicht neu, erhält aber jetzt eine bemerkenswerte Erweiterung. Seit Jahren können Mitarbeiter ein jährliches Budget von 1.000 US-Dollar für ihr Wohlbefinden ausgeben – bisher hauptsächlich für Fitness-Mitgliedschaften oder ergonomische Büromöbel.

Laut „t3n“ wurde diese Summe bereits 2021 auf den aktuellen Betrag angehoben. Die jüngste Erweiterung löste jedoch besondere Reaktionen aus: In internen Chats feierten Mitarbeiter die Möglichkeit, endlich den legendären Lego Millennium Falcon mit über 7.500 Teilen zum Preis von rund 850 Dollar als Firmenbenefit zu erwerben.

Zwischen Stressabbau und Kritik

Die therapeutische Wirkung von Lego geht weit über den reinen Spielspaß hinaus. Wie „goodnewsnetwork“ berichtet, hat sich das Bauen mit Legosteinen in der Psychiatrie als wirksames Mittel gegen Stress, Ängste und sogar bei der Bewältigung von Traumata erwiesen.

Die strukturierte Tätigkeit versetzt Menschen in einen meditativen Zustand und hilft, Kontrolle über die eigenen Gedanken zurückzugewinnen. Nicht alle Deloitte-Mitarbeiter sehen die Benefit-Erweiterung jedoch positiv. Ein anonymer Mitarbeiter äußerte gegenüber „t3n“, dass das Programm nur existiere, weil die Arbeitsbedingungen im Unternehmen so belastend seien. Diese Kritik wirft ein Schlaglicht auf einen zentralen Konflikt moderner Arbeitswelt: Können großzügige Benefits strukturelle Probleme wie Überlastung und Burnout tatsächlich kompensieren?

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