Work & Winning Mit Lego dem Burnout entkommen – Deloittes neue Strategie für mentale Gesundheit

Mit Lego dem Burnout entkommen – Deloittes neue Strategie für mentale Gesundheit

Der Markt für Mitarbeiterbindung

Die Erweiterung des Benefit-Programms steht im Kontext eines verschärften Wettbewerbs um Talente. Große Beratungshäuser wie Deloitte konkurrieren nicht nur untereinander, sondern zunehmend auch mit Tech-Unternehmen und Startups, die mit innovativen Arbeitsmodellen und Benefits locken. Die Möglichkeit, vom Firmenbudget auch Küchengeräte, Ventilatoren oder ergonomische Kissen zu erwerben, spiegelt einen Trend wider: Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen, und Unternehmen reagieren darauf mit immer individuelleren Angeboten.

Besonders bemerkenswert ist dabei die psychologische Komponente. Die pensionierte Armeesanitäterin Robin Krauth, die im Irak-Einsatz traumatische Erfahrungen machte, berichtet laut „nau. ch“, wenn sie mit Lego baue, „bin ich konzentriert. Alle anderen Ängste fallen weg.“ Diese therapeutische Wirkung könnte erklären, warum gerade hochbelastete Beratungsprofis auf die Lego-Option so positiv reagieren.

Der Lego-Benefit ist mehr als ein nettes Gimmick – er offenbart die Schattenseiten der modernen Arbeitswelt. Wenn Unternehmensberater zum Stressabbau Plastiksteine stapeln müssen, läuft etwas grundlegend schief.

Statt strukturelle Probleme wie Überarbeitung anzugehen, packen Unternehmen lieber bunte Benefits obendrauf. Die wahre Innovation wäre nicht ein höheres Benefit-Budget, sondern ein Arbeitsmodell, das Burnout gar nicht erst entstehen lässt. Für Führungskräfte bleibt die Frage: Behandelt ihr nur Symptome oder traut ihr euch an die Ursachen? Der Millennium Falcon mag beeindruckend sein – doch kein Lego-Set der Welt kann eine toxische Arbeitskultur kompensieren.

Seite 2 / 3
Vorherige Seite Nächste Seite