Schwitzen im Office: Was tun, wenn das Büro zum Backofen wird?
Besonders effektiv: flexible Arbeitszeitmodelle. Wer früh beginnt, kann in den kühleren Morgenstunden produktiv sein und die Hitze des Nachmittags vermeiden. Homeoffice-Optionen bieten zusätzliche Flexibilität – vorausgesetzt, die heimischen vier Wände sind kühler als das Büro.
Eigeninitiative mit Vorsicht
Selbst Hitzefrei zu nehmen, ist hingegen keine gute Idee. Krusenotto warnt davor, im eigenen Ermessen zu handeln. Das kann Konsequenzen haben, etwa in Form einer Abmahnung. Stattdessen empfiehlt der Experte das Gespräch mit Vorgesetzten zu suchen. Gemeinsam lassen sich oft pragmatische Lösungen finden.
Bleiben Arbeitgeber untätig, sollten Betroffene Fakten schaffen: Raumtemperaturen dokumentieren und gegebenenfalls den Betriebsrat oder die zuständige Aufsichtsbehörde einschalten. In Italien geht man bereits einen Schritt weiter – dort wurden in vielen Regionen bei extremer Hitze bereits Arbeitsverbote verhängt.
Die Klimakrise wird Hitzewellen in Zukunft häufiger und intensiver machen. Unternehmen, die jetzt keine Hitzestrategien entwickeln, werden nicht nur mit Produktivitätseinbußen kämpfen, sondern auch im Wettbewerb um Fachkräfte ins Hintertreffen geraten. Progressive Arbeitgeber setzen daher auf klimaresistente Bürokonzepte mit intelligenter Gebäudetechnik und flexiblen Arbeitsmodellen.
Parallel dürfte der politische Druck für verbindliche Hitzeschutzregeln steigen. Was heute noch als Ausnahmefall gilt, könnte morgen zum Standard werden: Ein gesetzlich verankertes Recht auf hitzebedingte Arbeitsanpassungen, das sowohl die Gesundheit der Mitarbeitenden als auch die wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen berücksichtigt.
Quelle: Merkur