Work & Winning Wie die politische Macht von X, Podcastern und alternativen Medien die Wahl beeinflusst  

Wie die politische Macht von X, Podcastern und alternativen Medien die Wahl beeinflusst  

Was will ich glauben?  

Wer verstehen möchte, wie es zu diesem Wandel kam, muss auf das dritte, neue Medienphänomen des jüngsten US-Wahlkampfs schauen: die Wettmärkte. Die teuer erstellten Umfragen der Mainstream-Medien sahen bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Kandidaten, mit leichten Vorteilen für Harris. Die Online- Wettbörse Polymarket dagegen sah die Wahrscheinlichkeit für einen Trump-Sieg zum selben Zeitpunkt bei mehr als 60 Prozent. Ob diese Diskrepanz schlicht das Resultat schlechter Methoden war? Was aus diesem US-Wahlkampf bleibt, ist ein nachhaltiger Relevanz- verlust der etablierten Medien in den USA zugunsten von Podcasts, X und Co. Was bedeutet das alles für uns in Deutschland, dem Land, in dem laut ZDF nicht weniger als bemerkenswerte 72 Prozent der Menschen fest mit einem Harris-Sieg gerechnet hatten?  

Soziale Trends aus den USA schwappen mit Verzögerung über den Atlantik zu uns rüber (Goodbye, woke ;)). Noch haben wir hier keine Podcaster vom Standing eines Joe Rogan. Auch X-Beefs zwischen Spitzenpolitikern sind nach wie vor selten. Der aktuelle Kampf ums Kanzleramt wird also weiterhin in Bild, BamS und der Glotze ausgetragen, wie es der Ex-Kanzler Gerd Schröder 1998 verlauten ließ. Aber wird das auch noch für 2029 gelten? Ich habe meine Zweifel. Wenn große Teile der deutschen Medien nicht schleunigst aus den Fehlern ihrer nordamerikanischen Kollegen lernen und die Bericht-erstattung wieder mehr an der von ihnen ungeliebten Realität ausrichten, sind wir vielleicht nur noch wenige ZDF-Umfragen davon entfernt, dass auch bei uns Podcaster nicht mehr nur gute Unterhaltung beim Joggen liefern, sondern die zentralen Meinungs-macher werden.  

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