Work smarter: Insights aus der Wissenschaft zu mehr Produktivität
Richtig priorisieren statt alles perfektionieren
Das Pomodoro-Prinzip der kleinen Arbeitspakete kann man sich auch als “Salamitechnik” veranschaulichen. Eine ganze Salami würde man auch nicht versuchen, auf einmal zu essen, sondern sie in kleine Teile zerlegen. Entsprechend sollte man auch große, unübersichtliche Aufgaben in kleine, überschaubare Teile zerlegen und diese Schritt für Schritt abarbeiten.
Auch gegen überflüssigen Perfektionismus ist ein Kraut gewachsen: Das Pareto-Prinzip, heute besser bekannt als 80/20-Regel. Der Leitsatz des italienischen Ökonomen und Soziologen Vilfredo Pareto besagt, dass man in zwanzig Prozent der Zeit circa achtzig Prozent der Arbeit erledigt. Eine gute Daumenregel, um übertriebenen Perfektionismus zu vermeiden und besser zu priorisieren, anstatt alles gleichzeitig erledigen zu wollen.
Zur Priorisierung hilft wiederum die Unterscheidung in wichtige und dringende Aufgaben, zum Beispiel mit der Eisenhower-Matrix, benannt nach dem ehemaligen US-Präsidenten, der sie entwickelt hat. In dieser Matrix werden die Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit geordnet. Die wichtigen und dringenden sind sofort zu erledigen, wichtige und nicht dringende werden terminiert und später selbst erledigt, nicht wichtige, aber dringende werden delegiert oder nach den wichtigeren erledigt. Unwichtige und nicht dringende Aufgaben können erst einmal liegen bleiben.
Frühe Lerche oder Eule der Nacht: Hör auf deine innere Uhr
Da der nine-to-five-job heute immer mehr von flexiblen Arbeitszeiten abgelöst wird, lohnt es sich außerdem, einen Blick auf den eigenen Chronotypen zu werfen: Das heißt, wie tickt meine innere Uhr? Ob man automatisch früh oder spät einschläft und aufsteht, ist zum Teil genetisch bestimmt. Und auch die Produktivitäts- und Tiefphasen des Tages sind entsprechend von Mensch zu Mensch verschieden.
Lernt man, auf die eigene innere Uhr zu achten, kann das helfen, den Tag besser zu strukturieren. Wenn du weißt, zu welchen Tageszeiten Konzentrationsmangel droht, kannst du diese Phasen für Pausen nutzen. In Phasen von Inspiration, Konzentration und Kreativität kannst du dafür Arbeiten legen, die diese Fähigkeiten erfordern. Für eine erste grobe Einschätzung kann diese Einteilung in zwei Chronotypen helfen:
Inzwischen wurde die Unterscheidung in Früh- und Spätaufsteher (“Lerchen und Eulen”) noch weiter ausdifferenziert und in bis zu sechs Typen eingeteilt. Wem die grobe Orientierung nicht reicht, der kann sich eine individuelle Auswertung des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund per Mail schicken lassen. Dazu muss man nur ein paar Fragen zum eigenen Tagesrhythmus beantworten.
Welche Strategien du auch wählst: Hör auf dich und deine Bedürfnisse. Denn um die eigene Arbeitsweise spürbar zu verbessern, reicht es schon, ein bis zwei Techniken auszuwählen und sie achtsam einzusetzen. Und meistens weiß man ja sowieso selbst am besten, was man braucht.