Productivity & New Work Arbeiten und Spaß dabei: „Arbeitslust muss man sich selber machen“

Arbeiten und Spaß dabei: „Arbeitslust muss man sich selber machen“

Montage genauso herbeisehnen wie das Wochenende? Absolut möglich, glaubt Unternehmensberaterin Susanne Westphal und gibt Tipps für Erfüllung im Job.

Frau Westphal, Ihr Buch heißt „Die neue Lust an der Arbeit“. Wie findet man die?

Arbeitslust findet man nicht, die muss man sich selber machen. Das ist eine innere Haltung. Darum führen auch viele Unternehmensrituale, die den Mitarbeitern das Leben schön machen sollen, nicht zu regelrechter Lust an der Arbeit.

Gratislimo und Obstkörbe?

Genau. Neue Mitarbeiter finden das unglaublich. Aber nach einer gewissen Zeit ist es normal. Und diese Leute haben genauso ihre Frust- und Lustmomente bei der Arbeit wie andere auch. So was hat keinen nachhaltigen Erfolg.

Was dann?

Ich muss wissen, was mich motiviert, was mir wichtig ist, damit es mir gut geht bei der Arbeit. Und dann muss ich die Sache angehen. Manche brauchen zum Beispiel viel Anerkennung. Die sollten sich in ihrem Unternehmen möglichst sichtbare Arbeiten suchen – für unsichtbare kriegt man nämlich keine Anerkennung.

Und wenn man seine Motivatoren nicht so genau kennt?

Rumprobieren. Oder ein Arbeitstagebuch führen und ein paar Wochen lang notieren, was einen begeistert und was einen runtergezogen hat. Vielleicht erkennt man ja ein Muster.

Das ist aber nicht alles. Sie sagen, fürs persönliche Arbeitsglück müssen vier Komponenten zusammenkommen.

Richtig, man muss etwas tun, das man besonders gut kann, das einen begeistert, das anderen nutzt und das zum eigenen Leben passt.

Ist das wirklich realistisch?

Ja, ich lebe das so.

Haben Sie denn nie Frust?

Doch, klar. Aber ich glaube, ich bin besonders aufmerksam und überlege mir dann sehr konsequent, was ich tun kann. Das Problem ist: Viele denken im Alltag nicht über die Dinge nach.

Was, wenn der Chef ein Arsch ist? Da ist man doch machtlos.

Dann mache ich einen inneren Vertrag: Was muss geschehen, damit ich gern mit ihm zusammenarbeite? Bis wann wäre das realistisch? Und was, wenn es nicht klappt? Nur so kann es besser werden, weil ich dann selbst aktiv werde. Wenn ich eh beschlossen habe, andernfalls zu kündigen, kann ich ja auch mal mutig zu meinem Chef gehen und Forderungen stellen.

Susanne Westphal: „Die neue Lust an der Arbeit. Wie Sie mit Genuss bessere Leistungen erzielen“ (Campus, 192 S., 19,95 Euro, erscheint am 8.3.)

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