Productivity & New Work Chef werden – und bleiben: Typische Fehler bei Führungsverantwortung

Chef werden – und bleiben: Typische Fehler bei Führungsverantwortung

3 Basics fürs Chef-Bleiben 

1. Führen ist People Business

Um Chef zu sein – und Chef zu bleiben – reicht fachliches Know-How nicht aus. Führung ist People Business, d.h. wer die Arbeit mit Menschen nicht mag – und sich lieber in die eigenen Projekte vergräbt, statt mit seinem Team zu arbeiten, ist auf dem Chef-Sessel fehl am Platz. Gleichzeitig geht es jedoch um sehr viel mehr, als um’s ’nett‘ sein. Als erfolgreiche Führungskraft geht es nämlich darum, sowohl an der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten und ein ausgeprägtes Charisma aufzubauen, als auch soziale und emotionale Kompetenzen aktiv nutzen zu können. Also: Um Chef zu bleiben, reichen smartes Auftreten und Sozialkompetenz im üblichen Maße nicht aus. People Business ist weitaus mehr. Aber keine Panik: Führen können – das kann man lernen.

2. Team mit ins Boot holen

Wer „der Neue“ als Chef ist, sollte unbedingt gleich zu Beginn mit dem Team bestimmte Aspekte besprechen. Man könnte auch sagen: Rahmenbedingungen setzen – aber auch Visionen haben. Dazu gehört zum Beispiel die Klärung von Abläufen und Prozessen, Regelungen zu Organisations- und Zeitmanagement, aber auch die Frage nach den bisher gesteckten – und zukünftig zu steckenden – Zielen. Und zwar sowohl, was die Rolle des Teams innerhalb des Unternehmens angeht, als auch was die Ziele des einzelnen Mitarbeiters betrifft. Was bleibt, was ändert sich? Welche Rolle hat jeder einzelne? Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Wer Führung mit Delegieren verwechselt – und das Team nicht mit ins Boot des eigenen Maßnahmen-Katalogs holt – wird schnell merken: Ohne Team kein Erfolg! Und der bleibt aus, sobald das Team die Orientierung verliert.

3. Feuer immer sofort löschen

Was tun, wenn ́s nicht läuft? Nun ja: Pauls Geschichte hatte einen wesentlichen Wendepunkt, an dem er das Ruder durchaus hätte rumreißen können. Wann? Als das Team die ersten Anzeichen zeigte, die Orientierung zu verlieren. Statt nach den Ursachen zu suchen und die ersten Feuer umgehend zu löschen, hat Paul getan, was Paul aus seiner erfolgreichen Zeit als Mitarbeiter ohne Führungsaufgabe gewohnt war, zu tun: Engagement für ́s operative Geschäft. Ein fataler Fehler, der ihn letztendlich zwar tiefer in die Projektarbeit, dafür jedoch weiter weg vom Team – und damit vom Erfolg – brachte. Spätestens jetzt hätte Paul das Gespräch suchen müssen. Mit seinem Team – aber auch mit der Geschäftsleitung. Wo liegen die Ursachen? An welcher Stelle ist man überfordert – und was kann man gemeinsam dagegen tun?

Fazit:

Pauls Geschichte ist nur eine von vielen. Aber meine Erfahrung als Management-Trainer und Spezialist für die Entwicklung von Fach- und Führungskräften zeigt: Ein bisschen was von Paul steckt in vielen Young Professionals. Neue Aufgaben werden gern ausschließlich auf der Grundlage vorausgegangener Erfolge angegangen. Die neuen Herausforderungen, so glaubt man, wird man schon irgendwie – und ganz nebenbei – zu meistern wissen. Auch auf Unternehmensseite liegt nicht selten der Irrtum vor, fachliche Qualifikationen gepaart mit smartem Auftreten könnten reichen, um aus einem Spezialisten eine Führungskraft zu machen. Die Folgen: Auch für das Unternehmen fatal. Reibungsverluste, hohe Fluktuation, Zeit- und Energieverluste. Wer also auf der sicheren Seite sein möchte – egal, ob als Unternehmer oder als Mitarbeiter – überlässt Führungskompetenzen nicht dem Zufall.

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