Productivity & New Work Im Ringen um Talente: Was macht Deutschlands Top Arbeitgeber aus?

Im Ringen um Talente: Was macht Deutschlands Top Arbeitgeber aus?

Ein Gastbeitrag von Patrik Rendel, Regional Manager DACH & CEE, Top Employers Institute.

Vor über 25 Jahren prägte McKinsey den Begriff „War for Talent“. Damals beschrieben die Autorinnen und Autoren den harten Wettbewerb der Unternehmen um hochqualifizierte Mitarbeitende. Die Begrifflichkeit mutet heute vielleicht martialisch an, das Ringen um talentierte Mitarbeitende ist 2024 jedoch immer noch voll im Gange – und er ist härter als je zuvor. Unternehmen verschiedener Branchen klagen heute über einen regelrechten Fachkräftemangel und haben erkannt, dass Talente sowohl knapp als auch wertvoll sind und dass der Verlust von hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Bedrohung für die Produktivität darstellen.

Die Gründe für den Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften sind vielfältig und reichen von Faktoren wir dem demografischen Wandel über den globalisierten Wettbewerb bis hin zu einem sich wandelnden Wertebewusstsein in der Gesellschaft, in der eine ausgewogene Work-Life-Balance, größere Flexibilität im Job und mehr Zeit für die Familie höher priorisiert werden als eine bedingungslose Loyalität zum Arbeitgeber.

Raus aus der Lethargie starrer Unternehmensführung – die neue Mitarbeiterzentrierung

Moderne Unternehmenskonzepte setzen vor diesem Hintergrund auf die Schaffung einer attraktiven Arbeitgebermarke, die die Mitarbeitenden deutlich stärker ins Zentrum rückt. In Zeiten des Fachkräftemangels wird Employer Branding zu einem kritischen Wettbewerbsfaktor, der es Unternehmen ermöglicht, sich auf dem Arbeitsmarkt zu differenzieren und die besten Talente anzuziehen. Ein Grundgedanke dabei ist es, die Unternehmenskultur und -werte auf das Wohlbefinden und die Förderung der Mitarbeitenden auszurichten, um darüber die eigene Arbeitgeberattraktivität zu steigern – und das gleichermaßen nach Innen, um Mitarbeitende ans Unternehmen zu binden als auch nach Außen, um neue Talente gewinnen zu können. Fünf Ansätze spielen dabei eine besondere Rolle.

1. Wertschätzung und Anerkennung: Mehr als ein Dankeschön

Mitarbeitende möchten mehr sein als eine Nummer in ihrer Personalakte. Sie wollen als kreative Köpfe und Persönlichkeiten gesehen werden, die tagtäglich ihren Beitrag zum Erfolg des gesamten Unternehmens leisten. Und sie spüren es sehr deutlich, ob ihnen das authentisch widergespiegelt wird oder ob das kurz dahingehauchte „Danke“ nicht mehr ist als ein Lippenbekenntnis. Eine gelebte Kultur der Wertschätzung und Anerkennung sorgt für ein höheres Engagement und eine gesteigerte Arbeitsmoral – und wirkt sich so auch positiv auf die Produktivität aus.

2. Entwicklungsmöglichkeiten: Karrierewege statt Hamsterräder

Mitarbeitende suchen nach Unternehmen, die in ihre persönliche und professionelle Entwicklung investieren. Das kann Weiterbildung, Karriereplanung oder auch die Förderung von Fähigkeiten umfassen, die außerhalb der aktuellen Jobbeschreibung liegen. Fortbildungen, Workshops, Mentoring-Programme – moderne Arbeitgeber bieten diese Tools nicht nur an, sie begreifen sie als Grundlage für Professionals, die sich nicht nur qualifiziert, sondern inspiriert fühlen wollen.

Seite 1 / 2
Nächste Seite

Das könnte dich auch interessieren

Homeoffice-Debatte – Die gespaltene Sichtweise von Unternehmen und ihren Mitarbeitenden Productivity & New Work
Homeoffice-Debatte – Die gespaltene Sichtweise von Unternehmen und ihren Mitarbeitenden
Oskar Vitlif krempelt in Teilzeit das Recruiting der Medienbranche um Leadership & Karriere
Oskar Vitlif krempelt in Teilzeit das Recruiting der Medienbranche um
Psychologische Sicherheit im Team: So gelingt es, ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen Productivity & New Work
Psychologische Sicherheit im Team: So gelingt es, ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen
Auf TikTok trendet „lazy girl job“ – Das steckt dahinter Productivity & New Work
Auf TikTok trendet „lazy girl job“ – Das steckt dahinter
Generationenkonflikt? Wie Boomer, Gen Z und Millennials zusammenarbeiten können Productivity & New Work
Generationenkonflikt? Wie Boomer, Gen Z und Millennials zusammenarbeiten können