Productivity & New Work Mehr als nur Kicker und Kaffee – Start-ups müssen auch mit Gehältern punkten

Mehr als nur Kicker und Kaffee – Start-ups müssen auch mit Gehältern punkten

Gastbeitrag von Florian Sailer, CEO im Start-up Knowledge Hero.

Start-ups sind nicht unbedingt dafür bekannt, ihren Mitarbeitenden mehr als nötig zu bezahlen. Die ‘Start-up Karte’ als Entschuldigung für schlechte Bezahlung zu ziehen, ist aber schon lange nicht mehr zeitgemäß. Zufriedene Angestellte sind der Schlüssel zum langfristigen Erfolg eines jeden Unternehmens – besonders in der Start-up-Szene. Doch warum reichen Kicker und Kaffee dafür nicht mehr aus? Und wie kann ein zeitgemäßes, faires und konkurrenzfähiges System der Vergütung aussehen?

Start-ups sind oft für ihre innovativen Ideen und dynamischen Arbeitsumgebungen bekannt, jedoch selten für großzügige Gehälter. Die ‘Start-up Karte’ wird oft gezogen, als Rechtfertigung für niedrige Bezahlung, doch dieser Ansatz ist längst veraltet. Auch in Start-ups sollte die Arbeit den Menschen dienen und nicht andersherum. Teil dessen ist die Investition in die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Genau dafür müssen letzten Endes der Wille und die Einsicht vorhanden sein, dass es wirtschaftlich notwendig ist, kompetitive Vergütungen anzubieten. Und zwar nicht im Verhältnis zu anderen Start-ups, sondern zu den großen Playern. Denn Mitarbeitende suchen mehr als nur oberflächliche Extras, wie kostenlose Getränke oder Tischtennis im Office. Sie wollen Wertschätzung, faire Bezahlung und langfristige Perspektiven. 

Transparente Gehälter, statt vager Angaben

In Stellenausschreibungen wird gerne behauptet, die Vergütung sei ‘angemessen’ – aber wer kann sich darunter schon etwas vorstellen? Auch vage Angaben helfen oft nicht weiter, dabei sind in den meisten Branchen die Gehaltsspannen kein Geheimnis mehr. Warum dann nicht in der Stellenausschreibung schon Transparenz zeigen? Letztlich hat nicht das Unternehmen zu entscheiden, was angemessen ist, sondern vielmehr das potenzielle Teammitglied. Als finanzieller Bonus sollte außerdem die Inflationsprämie eingesetzt werden, solange diese noch zur Verfügung steht. Das Angebot eines Antrittsgeldes ist beispielsweise nicht nur eine Art der Wertschätzung, sondern signalisiert auch einen Vertrauensvorschuss. Dieser zeigt: Wir stellen dich ein, wir vertrauen in deine Expertise und Motivation und knüpfen nicht alles an Bedingungen. 

Gewinnbeteiligung: Das pusht die Motivation

Die Etablierung eines Modells, bei dem alle Mitarbeitenden direkt vom Gewinn des Unternehmens profitieren, kann ein gezielter Schritt sein, um als Start-up konkurrenzfähiger zu werden. Bei dieser Win-win Lösung für Unternehmen und Mitarbeitende haben Start-ups einen Vorteil gegenüber großen Playern. Meist ist es aufgrund der Unternehmensgröße viel einfacher, Provisionsmodelle oder auch die Beteiligung via ESOP zu etablieren. Diese Modelle schaffen zusätzliche Anreize und Motivation und drücken die Wertschätzung des Unternehmens gegenüber den einzelnen Mitarbeitenden aus. Eine Möglichkeit dies umzusetzen ist die Implementation eines Modells, bei dem alle Mitarbeitenden bei jedem Sales-Erfolg beteiligt werden. Die Idee basiert auf der simplen Logik, dass der Erfolg von allen mitgestaltet und ermöglicht wird, demnach alle direkt davon profitieren sollten. 

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