Productivity & New Work Digitalverschläfer Kodak setzt jetzt auch auf Krypto und will euer Geld

Digitalverschläfer Kodak setzt jetzt auch auf Krypto und will euer Geld

Kennt noch irgendjemand Kodak? Das bereits Ende des 19. Jahrhunderts gegründete Traditionsunternehmen war mal ganz dick im Fotosupplygeschäft, bevor es dann grandios die Digitalfotografieentwicklung verschlafen, viele Produktlinien eingestellt, ein Insolvenzverfahren durchlaufen und sich seit den frühen 2000ern mehr und mehr auf das Digitaldruckgeschäft konzentriert hat.

Ausgerechnet dieser ehemalige analoge Old-Economy-Riese will sich jetzt auf den dicksten Digitalhype der Stunde stürzen – mit einer eigenen Kryptowährung. Sie trägt den originellen Namen KodakCoin – inklusive dazugehöriger Plattform KodakOne – basiert wie Bitcoin und andere Kryptowährungen ebenfalls auf der Blockchain-Technologie und soll es nach Angaben des Unternehmens Fotografen erleichtern, ihre Bilder zu vermarkten. Anlegern hat das am Dienstag zunächst gefallen, die Aktie stieg um mehr als 100 Prozent.

KodakCoin und Co.: „Dot-com Madness all over again“

So weit, so meh, könnte man es einfach damit abtun, ein abgehängtes Unternehmen will sich kurzfristig an eine Bubble ranhängen, die bis zum Platzen noch etwas Geld abwirft. Kurios wird es aber mit dem „KashMiner“, den Kodak am Dienstag vorgestellt hat: ein Rechner, der die Währung für euch mint. Den sollen sich die Kunden für 3400 Dollar über zwei Jahre mieten, mit der ausgegebenen Schätzung, um die 375 Dollar im Monat zu verdienen.

Hier sehen Kritiker einen potenziellen Betrug am Kunden: Weil man doch wisse, dass es wegen der Zunahme von Rechenleistung mit der Zeit immer schwieriger werde, Kryptowährungen zu minen, nehme man in Kauf, dass Kunden weit weniger als angenommen verdienen würden. Außerdem wolle Kodak nur auf einen Hype aufspringen, der durch solche Aktionen zunehmend instabiler werde.

Und besieht man sich den Infoflyer, den Kodak ausgegeben hat, möchte man fast lachen ob der naiven Rechnung, die das Unternehmen seinen Kunden dort vorrechnet:

Fairerweise muss man anerkennen, dass es zumindest mit der Plattform KodakOne dem Unternehmen ein ernsthaftes Anliegen sein könnte, mit der Technologie wie angekündigt Fotografen leichter zu ihrem Recht verhelfen zu wollen: Fotografen sollen dort ein verschlüsseltes Konto eröffnen und ihre Bilder lizensieren lassen können. Neben einer sicheren Bezahlmethode, die angeboten wird, soll der Service auch permanent das Netz nach Urheberrechverletzungen crawlen.

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