Productivity & New Work In China suchen Startups „gut aussehende“ Motivatorinnen für Programmierer

In China suchen Startups „gut aussehende“ Motivatorinnen für Programmierer

In Jobanzeigen buhlen einige chinesische Unternehmen anscheinend mit „gut aussehenden Mädchen“, „Göttinnen“ oder „Nachtzuschlag“, um die meist männlichen Programmierer. Als Motivatorinnen sollen diese Frauen die gestressten „zhai“ beruhigen. „Zhai“, das sind in China sozial eher unbeholfene Menschen, der Begriff ist also in etwa eine Bezeichnung für das Nerd-Klischee schlechthin. Baidu, Alibaba oder Tencent sollen in der Vergangenheit mehrfach solche Stellenanzeigen veröffentlicht haben.

Die New York Times berichtet über die 25-jährige Shen Yue, die beim chinesischen Finanz-Startup Chainfin.com genau diese Rolle übernommen hat – und gestresste Kollegen schon mal massiert und ihnen gut zuspricht. Sie werde Joy genannt, heißt es in dem Artikel. Interessant ist, dass Yue an dieser Position selbst nichts sexistisches sieht. Sie sagt, Frauen sollten unabhängig sein und Respekt vor sich selbst haben, das genüge.

Obwohl es in China die meisten Self-Made-Milliardärinnen gebe und in vielen Unternehmen Frauen in Führungspositionen säßen, würden Dinge wie Geschlechtergerechtigkeit oder gar #MeToo öffentlich nicht wirklich diskutiert. Auch Antidiskrieminierungsgesetze würden oft nicht durchgesetzt, was dazu führe, das Stellenanzeigen direkter ansprechen, was gewünscht ist: Männer bevorzugt, nur attraktive Frauen, you name it.

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