Productivity & New Work Je älter der Chef, desto unproduktiver der Mitarbeiter

Je älter der Chef, desto unproduktiver der Mitarbeiter

So oder so ähnlich lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie der London School of Economics. Diese untersuchte die Produktivität einer aus mehreren Generationen bestehende Mitarbeiterschaft.

Das Thema ist aktueller denn je. Immerhin tummeln sich aktuell bis zu fünf Generationen im Unternehmen – Babyboomer, Generation X, Millennials, Generation Z und bald auch die Generation Alpha teilen sich den Arbeitsmarkt. Insbesondere die jungen Generationen haben dabei ganz andere Ansprüche, Vorstellungen und Erwartungen an ihren Arbeitsplatz, als es viele ihrer erfahrenen Führungskräfte haben. Das kann auch zu Generationskonflikten führen, die die Teamdynamik belasten.

Die Studie der London School of Economics unter über 1.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus den USA und dem Vereinigten Königreich ermittelte nun, wie sich die verschiedenen Generationen in Bezug auf die Produktivität aufeinander auswirken. Dabei gaben sechs von zehn Befragten an, dass sie einen älteren Manager oder eine ältere Managerin haben. Der durchschnittliche Altersunterschied zwischen Angestelltem und Führungskraft betrug zwölf Jahre.

Die Studie stellte fest: Je größer der Altersunterschied zwischen der Führungskraft und dem oder der Mitarbeitenden war, desto geringer war die Arbeitsproduktivität und Jobzufriedenheit des Arbeitnehmenden. Offenbar belasten also tatsächlich die Generationsunterschiede die Mitarbeiterzufriedenheit. So gaben Mitarbeitende mit einer Führungskraft, die mehr als zwölf Jahre älter war, fast 1,5-mal häufiger an, dass sie weniger produktiv sind, und berichteten fast 3-mal häufiger von extremer Unzufriedenheit. Dagegen berichteten ältere Mitarbeitende mit jüngeren Führungskräften nicht von solchen Effekten.

Doch was können Unternehmen dagegen tun? Um die Herausforderungen, die mit dem Altersunterschied am Arbeitsplatz einhergehen, effektiv zu bewältigen, ist es entscheidend, dass Führungskräfte ein Bewusstsein für die Thematik der Generationenvielfalt entwickeln. Sie sollten in der Lage sein, Teams aus verschiedenen Generationen kompetent zu leiten und zu motivieren – und das, ohne auf Stereotypen, wie etwa dem des überempfindlichen jungen Mitarbeiters oder dem des älteren Angestellten, der Neuerungen ablehnt, zu bauen.

Die Einstellung von Mitarbeitenden unterschiedlichen Alters bietet außerdem große Vorteile für Unternehmen. So bringen neue Teammitglieder oft innovative Ideen ein und hinterfragen bestehende Vorstellungen. Ältere Mitarbeitende hingegen zeichnen sich häufig durch ihre Ruhe aus und bringen wertvolle langjährige Erfahrung mit. Durch die Anstellung von Führungskräften, die fähig sind, generationenübergreifend zu führen, können Unternehmen von einer Vielfalt an Perspektiven, Ideen und Einsichten profitieren.

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