Leadership & Karriere Pitchen wie ein Gangster-Rapper: Mit diesen Punchlines überzeugt ihr jeden Investor

Pitchen wie ein Gangster-Rapper: Mit diesen Punchlines überzeugt ihr jeden Investor

Ihr müsst Pitchen, um an neues VC zu kommen? Kein Problem: Diese Rap-Punchlines liefern euch Unterstützung und Inspiration.

Ihr seid jung, ihr seid hungrig und als CEO im Early Stage auf frisches Kapital angewiesen. Also heißt es mal wieder: Pitchen bis das nächste Investment kommt. Aber wie überzeugt ihr am besten den VC? Storytelling heißt das Zauberwort. Ihr braucht also eine gute Geschichte, Bilder, Schweiß und Leidenschaft. Und als großer Fan des deutschen Sprechgesangs wisst ihr: die besten Tellerwäscher-zu-Millionär-Geschichten gibt es im Rap. Nirgendswo sonst wird der Aufstieg von ganz unten nach ganz oben kunstvoller, anekdotenreicher zelebriert. Ihr packt also eure Lieblings-Punchlines auf die Slides, atmet tief ein und aus, und pitcht wie ein Gangster im Battle-Rap.

Phase eins: Wo ich herkomme oder: Wir hatten ja nüscht

„Kids aus Übersee waren unsere Ikonen

Und weiße Sneaker mehr wert als Millionen“

Trettmann

Der Einstieg muss sitzen, daher holt ihr weit aus und beginnt mit der Vergangenheit. CEOs aus Übersee waren damals eure Ikonen. Warren Buffett, Richard Branson, meinetwegen auch Jordan Belfort – das waren die Superstars eurer Jugend. Hätte es Panini für Unternehmer gegeben, hättet ihr auf dem Schulhof alle plattgemacht. Und klar ist auch: Geld war nie euer Antrieb. Es ging und geht um die Idee, darum die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Dieses im Silicon Valley zum obersten Gebot unternehmerischen Tuns erklärte Motiv, sorgt bei manchem Investor immer noch für feuchte Augen.

„Nebenjobs, Ekeljobs, nachts an der Karriere feilen

In den Spiegel gucken und sich sagen: Irgendwann gehste steil“

B-Tight

Ganz wichtig: Euch hat man nichts geschenkt, ihr habt bei Null angefangen. Mit Hingabe erzählt ihr den Investoren von euren ersten Jobs, von schlechten Jobs, von miesen Jobs. Aber egal was kam, wie schlecht die Bezahlung, wie erniedrigend der Boss war – ihr habt es durchgezogen wie DAX-Vorstände ihre Nasen durch weiße Lines (diesen Vergleich braucht ihr nicht zwingend zu pitchen).

Phase zwei: Seht, was ich schon erreicht habe oder: Erfolg ist mein Way of Life

„Mein Opa kam hier her mit nix Kapitalismus, Herz gefickt

Sein Enkel macht jetzt Cash wie nix

Verkehrt mit Chicks, hat sehr viel Klicks

Ecko Fresh

Gutes Storytelling lebt von einem Spannungsbogen. Macht eurem Zuhörer klar, dass ihr alle bisherigen Steine nicht aus dem Weg geräumt, sondern aus dem Weg gesprengt habt. Die Geschichte von einer Herkunft ohne große Perspektive, sorgt für reihenweise Bilder im Kopf. Wichtig: Der Spannungsbogen endet in der Gegenwart. Zeigt auf, wo ihr heute steht, zählt auf, was ihr alles schon erreicht habt. Umsatz, Anzahl der Mitarbeiter und Niederlassungen. Ein positiver ROI ist sicher.

„Früher war es noch Standard, dass mein Money nicht reicht

Heute krieg’ ich mein Money durch Gigs und auch Money von Nike

Früher hab’ ich geträumt von ‚ner Roli, heute hab’ ich schon zwei

Ja, ja, mein Weg war lang, so wie Kobe, doch jetzt kommt meine Zeit“

UFO361

An dieser Stelle nur keine falsche Bescheidenheit. Macht deutlich: Ihr seid Unternehmer durch und durch, 24/7 am Business-Model skalieren. Verführt das Publikum mit Einblicken in euer derzeitiges – sehr erfolgreiches – Leben. Aufnahmen aus eurem Headquarter, Bilder von zufriedenen Mitarbeitern, Aufnahmen von eurem privaten Fuhrpark. Beeindruckt, übertreibt und überzeugt.

Phase drei: Vertrauen aufbauen oder: das Investment wird fliegen

„Ja, es stimmt, mich hab’n alle meine Krisen geprägt

Doch bin der lebende Beweis, es ist niemals zu spät“

Gzuz

Ein Investment basiert auf Vertrauen, aber vertrauen können wir nur jemandem, den wir kennen. Also ist in diesem Augenblick nicht euer Produkt das überzeugendste Argument, sondern eure Person. Und wenn euer Storytelling gut war, dann habt ihr den VC mit eurer Lebensgeschichte gecatcht, die nach besten dramaturgischen Stilmitteln reich an krisengeschüttelten Episoden war. Aber auch: mit einem Happy End.

„So werd’ ich alles für mein Business riskieren

Denn wer nichts hat, hat auch nichts zu verlieren“

Fler

Stimmt natürlich nicht ganz. Ihr habt vorhin die bisherigen Früchte eures Unternehmertuns großspurig präsentiert. Aber wie am Anfang des Pitches hervorgehoben, sind Geld, schicke Häuser, schnelle Autos nie der eigentliche Motor für euer Schaffen gewesen. Ihr habt nichts zu verlieren, bedeutet: Ihr brennt für diese eine Vision, die eben größer ist als die bisherigen Etappenerfolge. Ihr werdet alles riskieren, das bisher Erreichte sowie das frische Investment, um das eigentliche Ziel zu erreichen. Was kann mal als Aufopferung mehr verlangen?

Optionale vierte Phase: Ihr konntet den VC nicht überzeugen oder: nach dem Pitch ist vor dem Pitch

„Ich scheiß drauf was ihr denkt

Ich verdiene heute pro Sekunde 4 Cent

Sido

Definitiv selbsterklärend.

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