Green & Sustainability Dieser Satellit zeigt euch, wie schmutzig unsere Luft ist

Dieser Satellit zeigt euch, wie schmutzig unsere Luft ist

Dass Satelliten nicht nur für Telekommunikationszwecke unverzichtbar sind, zeigt eindrücklich Sentinel-5P, der erste Satellit zur Überwachung der Atmosphäre aus dem Copernicus-Programm der EU. Dieser wurde im Oktober 2017 in den Orbit gebracht und liefert nun erstes Material. Das Besondere: Open Access für alle Daten. Das ist vor allem wertvoll für den Umweltschutz. Denn Sentinel-5P liefert unglaublich detaillierte Messdaten über Luftverschmutzung. Der Satellit misst Ozon, Stickstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid und Wolkeneigenschaften in einer zuvor nicht gekannten Genauigkeit – und das von jedem Ort der Erde.

Möglich ist das durch ein Tropospheric Monitoring Instrument, kurz Tropomi, mit einer Messauflösung von 3,5 km auf 7 km. Das sei hundertmal mehr als bei vergleichbaren Satelliten, wodurch auch erstmals die Luftverschmutzung einzelner Stadtgebiete gemessen werden könne.

Messvergleich: Die Ausbreitung der Schwefeldioxidwolke des Sierra-Negra-Vulkans am 27. Juni 2018. Links: Sentinel-5P-Messung. Rechts: EUMETSAT MetOp-A und B-Satelliten. Bilder: DLE/BIRA

Der Satellit umkreist die Erde 14-mal am Tag, somit entsteht ein kompletter globaler Datensatz täglich, der bereits drei Stunden nach Messung zur Verfügung steht.

Warum ist Open Access hierfür so wichtig?

Auch die Nasa stellt ihre Daten zur Verfügung. So können wir zum Beispiel leicht in Erfahrung bringen wie das Weltall klingt oder wie es derzeit auf dem Jupiter aussieht. Dass so riesige Datensätze frei zugänglich sind ist für die Forschung, aber auch für den Privatsektor überaus wertvoll. Wissenschaftler aus aller Welt können nun die Sentinel-Daten für unterschiedlichste Untersuchungen nutzen und an Antworten basteln, zu denen wir heute vielleicht noch nicht einmal die Frage kennen. Hersteller und Entwickler wiederum können damit praktische Dienste und Apps bauen, etwa im Gesundheitsbereich.

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