Leadership & Karriere Shopaholic oder Office-Yogi? Zehn Pausen-Typen und ihre cleveren Tricks

Shopaholic oder Office-Yogi? Zehn Pausen-Typen und ihre cleveren Tricks

Nervige Kollegen, übervoller Posteingang, bescheuerter Chef — es gibt viele gute Gründe für eine Auszeit im Office. Zehn Pausen-Typen und ihre cleveren Tricks.

Der Office-Yogi

Nine to five und am Monatsende über den Paycheck freuen? Pah, nichts für den Office-Yogi mit seinen Buddhafigurinen auf dem Schreibtisch und den Gebetsfahnen an der Wand. Auch das Büro kann ein Tempel der Achtsamkeit sein. Denken sich inzwischen auch Konzerne wie SAP, wo es Rooms of Silence gibt und Mindful Lunches. Von Facebook bis Twitter wird meditiert, und kurz nach Mittag rollen weltweit inzwischen ganze Abteilungen im Ruheraum ihre Yogamatten aus. Denn mit einem Lächeln und gelockerten Gliedmaßen fühlt sich der Büro-Hustle für den Office-Yogi fast wie Wellness an.

Gibt’s da Daten? 22 Prozent der Deutschen meditieren ab und an oder besuchen Achtsamkeits-Workshops, so eine Umfrage von 2016. Anlass zur Sorge? „Zu viel Meditation macht unproduktiv“, schrillte neulich das Ergebnis einer Studie durch die Büroflure. Wer meditiert, verliere die Motivation, Dinge anzufangen. Andererseits: Einmal dabei, performen Yogis umso besser.

Lieblingssatz: „Ommmmm“

Lieblingsort: irgendwo in den Wolken

Equipment: Leggins und Yogamatte

Der Kettenraucher

Stress? Erst einmal kurz durchatmen. Oder besser noch: tief einatmen. Am besten: Nikotin einatmen. Rauchen heißt fieser Atem, stinkende Klamotten, Lungenkrebs, schon klar. Aber das ist es wert, sagt die Raucherfraktion. Wie und wann sonst kann man sich eine Pause von den auf Tastaturen eindreschenden, cholerisch telefonierenden Kollegen im Großraum gönnen. Ehe man sich in der Toilette einschließt – dann doch lieber rauchen, ein bisschen mit den Kollegen schnacken, Käffchen dabei. Der Kettenraucher mag beim Reden bellen wie ein verrenteter Wachhund, aber in der Regel ist er der geselligste unter den Kollegen und durch nichts aus der Ruhe zu bringen, außer der steigenden Tabaksteuer.

Gibt’s da Daten? Jeder vierte Deutsche raucht, so der Mikrozensus 2013 des Statistischen Bundesamtes. Und zwar mehr Männer als Frauen, und die 25- bis 35-Jährigen am meisten. Was selbst den kettenrauchenden Chef wenig freuen dürfte: Laut Bundesverband mittelständische Wirtschaft gehen Unternehmen durch Raucherpausen jährlich rund 2 000 Euro pro Mitarbeiter verloren.

Lieblingssatz: „Gleich wieder da, ich geh nur schnell Luft schnappen …“

Lieblingsort: der Balkon

Equipment: das Feuerzeug

Der Wegspüler

Ein Bier erst nach vier oder ist schon wine o’clock? Früher waren es nur die Weihnachtsfeiern und Geburtstage, an denen man sich mit den Kollegen einen reinstellte. Bei Startups gehört der offene Bierkasten mittlerweile zum guten Arbeitsklima. Richtig so, denn warum muss man sich zum Feierabendbier immer in eine düstere Kneipe verkriechen? Die Laune steigt, die Produktivität eher nicht, aber am Ende passt es schon, denn wenn der Chef schon Freibier spendiert, bleibt der Wegspüler gerne auch ein paar Stunden länger.

Gibt’s da Daten? Die Deutschen trinken jährlich rund 136 Liter alkoholhaltige Getränke, darunter 106 Liter Bier, 21 Liter Wein, fünf Liter Spirituosen und vier Liter Schaumwein, so der Suchtbericht 2017 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Wohl bekomm’s!

Lieblingssatz: „Cheers!“

Lieblingsort: der Kühlschrank

Equipment: das Feuerzeug

Der Sportfreak

Erst hetzt er mit Wechselklamotten in der Satteltasche zehn Kilometer auf dem Rennrad zur Arbeit und hechtet mittags ins Fitnessstudio. Mehrere Ketten bieten inzwischen Express-Lunch-Work-outs an, manches Startup besitzt sogar ein eigenes Studio. Dem Sportfreak reicht das nicht, darum joggt er nach Feierabend mit Gleichgesinnten in der betriebseigenen Laufgruppe oder wirft noch ein paar Körbe im Firmen-Basketballteam. „Nur wenn ich schwitze, kriege ich den Kopf so richtig frei“, sagt der Sportfreak, ehe er sein arthritisches Knie aufs Fahrrad schwingt. Noch zehn Kilometer und eine Paracetamol, dann ist Feierabend.

Gibt’s da Daten? Neun Prozent der deutschen Erwerbstätigen radeln zur Arbeit, acht Prozent gehen zu Fuß, so das Statistische Bundesamt. In London, Amsterdam, Paris und New York verabreden sich sogenannte Run Commuters sogar allmorgendlich zum gemeinsamen Lauf ins Büro – wo sie sich dann um die einzige Dusche balgen dürfen.

Lieblingssatz: „Und, wie viele Kalorien hast du heute schon verbrannt?“

Lieblingsort: der angrenzende Park

Equipment: die Radlerhose

Mit dem Prokrastinator, Power-Napper und Co. geht es auf der nächsten Seite weiter.

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