Leadership & Karriere Watchlist 2019: Zehn disruptive Köpfe im Bereich Tech & Engineering

Watchlist 2019: Zehn disruptive Köpfe im Bereich Tech & Engineering

Von Datenkraken bis Killerklima – die Welt ist im Krisenmodus. Aber ein paar kluge Köpfe tüfteln an der Rettung vor dem Untergang. Deshalb sind sie Teil unserer Watchlist im Bereich „Tech & Engineering“. Die Watchlist stellt 100 Menschen vor, die in ihrem Bereich 2019 verändern werden. Nummer eins in der Tech-Kategorie ist Oliver Muhr, der als CEO von Starmind mit KI die Schwarmintelligenz fördern möchte.

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#10 Andrea Pfundmeier, Secomba

Die Story der Augsburger klingt nach Gründer-Bilderbuch: Boxcryptor, wie Secombas Produkt zur Ablage verschlüsselter Daten in Cloudspeichern heißt, startete als Prototyp mit Mini-Fan-Base, erster Boom dank Snowden-Leaks, nun in 190 Ländern genutzt, immer mehr zahlende Business-User, 2018 ein erster Großkunde. Und von denen erwartet Geschäftsführerin Pfundmeier im nächsten Jahr viele mehr. Märchen tbc.

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#9 Sandra Tobler, Futurae

„Starke Authentisierung bei Logins kann auch unsichtbar sein, ohne den Endnutzer zu stören“, sagt die CEO des Zürcher Cybersecurity-Startups. Dessen Methode der Zwei-Faktor-Authentisierung funktioniert über Geräusche, die zeitgleich über zwei Quellen (Laptop, Smart Speaker oder Handy) aufgenommen werden. So ermöglicht Futurae berührungslosen Zugriff auf sensible Dienste wie Onlinebanking. Rollout bis Ende 2019.

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#8 Daniel Metzler, Isar Aerospace

„Think bigger“, dieses Fazit würden viele gerne unter ihr Jahr 2018 schreiben. Der CEO des im März gegründeten Space-Techs tut es. Und nun wollen die Münchner ihren Raketenantrieb schnell weiterentwickeln. Problem: „Aufgrund der großen Lärmemissionen ist es schwierig, ein Raketen-Testgelände in Deutschland zu betreiben“, so Metzler. Aber – think bigger – ein Standort im Ausland ist eine Plan-B-Option.

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#7 Karina Buschsieweke, Lana Labs

Anfang 2017 gründeten drei Studenten ein Startup, nun beschäftigen sie 20 Leute. Wie das? Indem Lana Labs Firmen Software verkauft, die per Datenanalyse zeigt, wo sie Geld verbrennen – besser und billiger als Berater. Klingt, als könnte Managing Director Buschsieweke entspannt in die Zukunft blicken. Doch gerade hat die 31-Jährige Sorgen: „Wir haben festgestellt, dass Personalsuche schlimmer ist als Dating in Berlin.“

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#6 Michaela Wachtel, Watttron

Ein neuartiges Heizsystem, um Kunststoff zu schrumpfen und zu schweißen – mega-unspektakulär. Falsch, denn tatsächlich leisten die modular aufgebauten Heizsysteme des Startups aus Freital Erstaunliches: Damit lässt sich Plastik schneller, flexibler, präziser und ressourcensparender verarbeiten denn je. Für 2019 plant COO Wachtel die Serienreife der Technologie und, logisch, den Ausbau der Produktionsanlagen.

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#5 Cedrik Neike, Siemens

Lange war unklar, ob Siemens seinen 600-Mio.- Euro-Innovationscampus nun in Berlin oder irgendwo in Asien baut. Ende Oktober kam der Zuschlag. „Als gebürtiger Berliner freue ich mich ganz persönlich“, sagt Neike, Siemens-Vorstand, der das Projekt nun vorantreiben will. Und zwar schnell. Der Architekturwettbewerb für den Stadtteil, der Forschung, Arbeit, Wohnen und Lernen vereint, soll schon im Januar starten.

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#4 Michael Anton Naderer, Dynamic E Flow

E-Mobilität klingt irre modern. Dabei ist die wesentliche Komponente, der Motor, Technik von gestern. Die Spulen, durch die der Strom fließt, erhitzen sich und müssen von außen gekühlt werden. Das Startup aus Kaufbeuren arbeitet an einer Alternative: Drähte, durch die Kühlflüssigkeit fließt, was kleinere, leistungsstärkere Motoren ermöglicht. 2019 will Co-Founder und CEO Naderer die Industrie mit Mustern beliefern, die Serienfertigung wird vorbereitet.

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#3 Marcus Vietzke, Indielux

Neue Ideen haben einen Endgegner: die Norm. Doch Indielux-Gründer Marcus Vietzke hat sich durchgesetzt. Seine Firma trug dazu bei, dass im Mai eine Norm geändert wurde, die den Anschluss von Solaranlagen regelt. Mit Ready2Plugin hat er ein nun also normkonformes Sicherheitssystem im Angebot, um Balkon-Solaranlagen ohne Elektriker selbst anzuschließen. Und der nächste Jahrhundertsommer kommt bestimmt.

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#2 Tim Böltken, Ineratec

„Das noch fehlende Puzzleteil für die Energiewende“, wie Böltken es nennt, passt in einen Schiffscontainer. In solchen stecken die von den Karlsruhern entwickelten Reaktoren, die synthetischen Kraftstoff erzeugen – billiger als die Industrie, die sie belächele, sagt Böltken, einer der drei Ineratec-Geschäftsführer. „Es macht Spaß, der Underdog zu sein.“ Noch, denn nach dem Gewinn des Deutschen Gründerpreises 2018 gehe man nun in die „Expansionsphase“.

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#1 Oliver Muhr, Starmind

Mit der Schwarmintelligenz ist das so eine Sache, zumal in großen Unternehmen. Theoretisch sind die Voraussetzungen hier ideal, um aus der Cleverness der Angestellten-Crowd das Maximum herauszuholen. Nur sind die smarten Leute und das Wissen auf Büros und Server über den Konzern verteilt. Darum finden die Probleme des einen und die Lösungen der anderen oftmals nicht zusammen – das alte Silo-Dilemma. Hier setzt der schweizerische Software-as-a-Service-Anbieter Starmind an. Unter dem frisch zum CEO gekürten Oliver Muhr arbeiten 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran, neurowissenschaftliche Prinzipien auf künstliche Intelligenz zu übertragen. Auf dieser Basis, so Muhr, sei die Software von Starmind in der Lage zu ermitteln, welche Interessen und welches Fachwissen in Organisationen vorhanden sind, um im Anschluss daraus selbst lernende Wissensnetzwerke zu erschaffen.
Etwas anschaulicher wird das Ganze am Beispiel eines Projekts, das Starmind mit dem Roten Kreuz umgesetzt hat: Über eine Dialogbox können Mitarbeiter eine beliebige Frage eintippen und so in die Organisation hineinrufen. Starminds KI stellt daraufhin einen Kontakt zu derjenigen Person innerhalb des Roten Kreuzes her, die das entsprechende Fachwissen und eine Antwort hat. Ein anderes Projekt dient der Vernetzung von Familienangehörigen von Kindern mit Downsyndrom. In bereits 100 Ländern setzen NGOs, Konzerne und Beratungsfirmen die Starmind-KI ein. In den kommenden Monaten will das Unternehmen weiter international expandieren, vor allem in den USA. Und überlegt man sich nur einmal, wie viel Wissen man selbst ungeordnet in Hirn und Schubladen rumliegen hat, ahnt man, wie groß der Markt ist – und warum manche Starmind als nächstes Einhorn der Schweiz handeln.
Was die Schubladen betrifft, gibt es übrigens Hoffnung. Starmind arbeitet bereits an Produkten für Privatkunden. Der Bedarf sei da, glaubt Muhr: „Wer möchte nicht auf sechs Milliarden Gehirne zugreifen können?“

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Das Ranking stammt aus unserer aktuellen Ausgabe. Darin stellen wir 100 Gründer, Macher und Kreative vor, von denen wir 2019 Großes erwarten. Auf dem Cover: Aya Jaff. Die 23-Jährige ist Deutschlands bekannteste Programmiererin. Weitere Themen im Heft: NSFW, ein Sexklub für die Generation Instagram. Außerdem: Dan Palami. Der philippinische Unternehmer will die Fußball-Nationalmannschaft des Landes an die Spitze der Fifa-Tabelle führen – und viele weitere Geschichten. Mehr Infos gibt es hier.

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